Europa droht eine Islamisierung

Berlin. Vor einer Islamisierung Europas hat der Göttinger Politikwissenschaftler Bassam Tibi gewarnt. “Wer sich in der Islam-Diaspora Europas auskennt, weiss, dass nicht nur die Islamisten von einem islamischen, von der Scharia beherrschten Europa träumen; auch orthodoxe Moslems tun dies und rechnen Europa durch demographische Islamisierung durch Migration zum Dar al-Islam/Haus des Islam”, schreibt der Moslem in einem Gastkommentar der Tageszeitung “Die Welt”.

Nicht wenige Moscheevereine verstünden sich als “Speerspitze der Islamisierung Europas”. Tibi zufolge missbrauchen Islamisten die offene Gesellschaft als Instrument für ihre Bewegungsfreiheit: “Der Terror richtet sich gegen die liberale Freiheit und gleichzeitig instrumentalisiert er diese für seine Zwecke.” Tibi fordert die Moslems in Europa auf, “unzweideutig jeden Terror zu verurteilen”. Von Vertretern der organisierten deutschen Islam-Diaspora höre man jedoch nur Warnungen vor einem “Feindbild Islam”, nicht vor dem Terrorismus. “Dabei wird mit dem Vorwurf Antiislamismus in propagandistischer Manier eine völlig falsche Parallele zum Antisemitismus konstruiert, wobei anzumerken ist, dass viele Islamisten selbst Antisemiten sind”, so der Wissenschaftler.

Aus seiner Sicht ist die Integration der Moslems in Deutschland gescheitert. In den Moscheevereinen lernten die jungen Moslems nicht etwa, wie sie Grundgesetz, Demokratie und ihre Religion in Einklang bringen könnten. Vielmehr läsen sie Schriften islamischer Fundamentalisten. Laut Tibi beginnt die Islamisierung mit der faktischen Behinderung der Integration durch die Bildung von abgeschotteten Gemeinschaften. Während sich europäisch gebildete, beruflich erfolgreiche Moslems meist integrierten, bildeten die Moscheevereine eher Parallelgesellschaften. Dies sei das genaue Gegenteil von Integration.

Datum: 01.06.2002
Quelle: idea Deutschland

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