Müssen Christen in Schweden künftig ins Gefängnis, wenn sie sich gegen die Homosexualität aussprechen?

Wird das Kreuz bald nach unten gekippt?

Stockholm. Kritiker befürchten, dass ein am 15. Mai mit grosser Mehrheit im schwedischen Parlament verabschiedetes Gesetz, die Religionsfreiheit einschränkt. Es kriminalisiert die Bedrohung und Missachtung von Homosexuellen als Gruppe. Als Missachtung gelten danach nicht nur Verleumdungen und Schmähungen, sondern auch “kränkende Beurteilungen” einer “sexuellen Veranlagung”. Eine “Homophobie” kann mit bis zu vier Jahren Haft bestraft werden.

Das Gesetz soll zum 1. Januar 2003 in Kraft treten. Da es auch eine Verfassungsänderung mit sich bringt, ist eine zweite Abstimmung nach der Reichstagswahl im Herbst 2002 notwendig, bevor es Rechtskraft erlangt.

Nach Meinung der Kritiker ist es nach dem Gesetz unklar, wann eine Missachtung Homosexueller vorliegt. “Darf der Prediger noch sagen, dass Homosexualität Sünde im biblischen Sinne ist?” fragte der Abgeordnete und Pastor Tuve Skaanberg. Die Professorin für Strafrecht an der Universität Stockholm, Madeleine Lejonhufvud, ist der Ansicht, dass man sich nicht schuldig mache, solange man entsprechende Bibeltexte als historische Dokumente zitiere. Die Grenze zum Vergehen beginne dort, wo die biblische Sichtweise für heute als gültig erklärt werde. In dieser Weise äusserte sich auch Justizminister Gören Lambertz. Ein Problem entstehe nur, wenn ein Prediger behaupte, die Gebote der Bibel wären für das heutige Leben verbindlich.

Datum: 28.05.2002
Quelle: idea Deutschland

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