Unicef: Bildung und Gesundheit Kernpunkte des Kindergipfels

Berlin. Einen weltweiten Aktionsplan für die Einhaltung der Kinderrechte hat das Kinderhilfswerk Unicef zum kommenden Weltkindergipfel gefordert. Vor allem eine bessere Gesundheitsversorgung und Bildung sowie der Kampf gegen Gewalt und Aids bei Kindern seien Kernanliegen des Gipfels, der vom 8. bis 10. Mai in New York stattfindet.

Seit dem ersten Gipfel von 1990 habe die Staatengemeinschaft nur sechs der damals vereinbarten 27 Entwicklungsziele erreicht. So seien etwa die Kinder- und Müttersterblichkeit nicht entsprechend verringert und die Einschulungsrate nicht entsprechend erhöht worden. Als Ursache nannte er mangelnden politischen Willen, kritisiert Unicef.

Zu dem Treffen in New York werden 170 Regierungsdelegationen und 75 Staats- und Regierungschefs, 1.000 Nichtregierungsorganisationen sowie 300 Kinder und Jugendliche erwartet. Die Teilnehmer wollen eine neue Agenda für die kommenden zehn Jahre verabschieden. Weltweit leiden nach Unicef-Angaben 150 Millionen Kinder an Mangelernährung; rund 30.000 Minderjährige unter fünf Jahren sterben täglich an vermeidbaren Krankheiten.

Die rapide Ausbreitung von Aids habe anfängliche Erfolg bei der Bekämpfung der Immunschwächekrankheit zunichte gemacht, stellt Unicef fest. Derzeit komme es täglich zu 8.500 Neuinfektionen unter Minderjährigen. Ihre Zahl soll bei jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren bis 2010 weltweit um ein Viertel gesenkt werden. Ferner soll im selben Zeitraum 60 Millionen Kindern eine Schulbildung ermöglicht werden. Derzeit seien noch 120 Millionen Kinder von jeder Bildung ausgeschlossen, die meisten von ihnen Mädchen.

Kinder in Konflikten

Dramatisch erscheint die Situation von Kindern in bewaffneten Konflikten. Noch nie seien so viele Opfer unter Jungen und Mädchen registriert worden wie in den 90er Jahren. Bei Kriegen und bewaffneten Konflikten habe es unter Minderjährigen zwei Millionen Tote, 6 Millionen Verletzte und Versehrte, eine Million Kriegswaise und über 10 Millionen Kriegstraumatisierte gegeben. Ethische Normen und Grundrechte würden dabei offenbar immer bedeutungsloser, so ein Unicef-Sprecher. Dieser forderte ein Ende der Rekrutierung von Soldaten unter 18 Jahren. Derzeit sind rund 30.000 Kindersoldaten im Einsatz.

Die UN-Organisation beklagt ausserdem, dass Kinder millionenfach Opfer von Kinderhandel, sexuellem Missbrauch und Ausbeutung würden. Allein in Asien landeten jährlich über eine Million Kinder in der Prostitution. Hier verlangt die Agenda präventive Schutzmassnahmen und Hilfsprogramme zur Widereingliederung Betroffener.

Datum: 05.05.2002
Quelle: Kipa

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