Pakistan hält an umstrittenem Blasphemiegesetz fest

Islamabad. Pakistan hält an dem umstrittenen Blasphemie-Gesetz fest. Niemand könne das Gesetz abschaffen, sein Missbrauch müsse jedoch vermieden werden, sagte der für Minderheiten zuständige Minister S. J. Tresslor.

Er fügte hinzu, der Missbrauch der Bestimmungen betreffe Christen und Muslime. In diesem Zusammenhang forderte er den Aufbau einer toleranteren Gesellschaft. Weiter wies er darauf hin, dass in 80 Prozent aller Blasphemiefälle Muslime angeklagt worden seien.

Mehrere Christen waren in den vergangenen Jahren wegen Blasphemie zum Tode verurteilt worden; die Urteile wurden allerdings von höheren Gerichten aufgehoben. 1998 hatte sich der katholische Bischof von Faisalabad, John Joseph, aus Protest gegen die Benachteiligung von Christen umgebracht. Von den 140 Millionen Einwohnern Pakistans sind rund 95 Prozent Muslime.

Datum: 05.05.2002
Quelle: Kipa

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