Molukken: Polizeipatrouillen nach Massaker an Christen

Jakarta. Nach dem Massaker an Christen ist die Atmosphäre auf der zu Indonesien gehörenden Molukken-Insel Ambon weiter gespannt. Polizeieinheiten patrouillieren durch die Strassen der Inselhauptstadt Ambon; laut Augenzeugenberichten errichteten Christen und muslimische Jugendliche Strassenbarrikaden.

Nach Einschätzung der Kirchen könnten die Ereignisse das Ende des zerbrechlichen Friedensprozesses zwischen Muslimen und Christen bedeuten. Ein Kirchensprecher machte die militanten Muslim-Extremisten des „Laskhar Dschihad“ für den Anschlag verantwortlich. Mindestens 30 Häuser sowie eine Kirche brannten bei dem jüngsten Angriff nieder.

Der Konflikt forderte in den vergangenen drei Jahren nach Schätzungen 13.500 Menschenleben; rund 10.000 Christen wurden von Muslim-Fanatikern vertrieben. Mit mehr als 180 Millionen Muslimen ist die Inselgruppe Indonesiens der bevölkerungsreichste muslimische Staat weltweit. Rund zehn Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Christentum.

Datum: 01.05.2002
Quelle: Kipa

Werbung
Livenet Service
Werbung