Belgien führt digitalen Personalausweis ein

Fortschritte

Brüssel. Die belgische Regierung hat die Einführung eines digitalen Personalausweises mit zertifizierter Authentifizierung beschlossen. Damit konnten sich die Befürworter der ID-Karte im ersten Land Europas durchsetzen.

Mit den Ausweisen erhält jeder Einwohner eine digitale Signatur, die unter anderem für die Erledigung von Behördengängen und Einkäufen über das Netz und für das sichere Signieren von E-Mails genutzt werden soll.

In Deutschland fordern die Branchenverbände D21 und BITKOM bereits seit einiger Zeit den digitalen Personalausweis. Datenschützer haben das Projekt stets kritisiert, weil zu viele Informationen auf den einzelnen Nutzer zurückzuführen seien. Schliesslich sollen die Signaturen auch für Bankgeschäfte und auch die Stimmabgabe bei Wahlen eingesetzt werden.

Zusätzliche Verärgerung schafft die Vergabe der Kartenverwaltung an ein privates Unternehmen statt an eine staatliche Institution. Das Unternehmen Ubizen, Inhaber des Staatsauftrags, weist jedoch jeden Verdacht auf Interesse an den Daten von sich. Schliesslich überwache die Firma weltweit Infrastrukturen, ohne die Nutzer auszuspionieren. Neben den Erwachsenen sollen auch die Kinder in Belgien eine eigene Karte erhalten. Auf dieser ist jedoch keine digitale Signatur gespeichert, sondern lediglich Daten zur Authentifizierung.

Datum: 08.10.2002
Quelle: pte online

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