Boeing auf der Suche nach der«Anti-Schwerkraft- Maschine»

Boeing

London. Die umstrittenen Forschungen eines russischen Physikers kommen wieder zu Ehren: Der Flugzeughersteller Boeing sucht nach einem völlig neuen Weg, die Schwerkraft zu überwinden.

Die Flugzeugbauer der Firma Boeing wollen die Schwerkraft überwinden – allerdings nicht mit herkömmlichen Düsentriebwerken. Wie die BBC berichtet, überprüft der amerikanische Flugzeughersteller zur Zeit die umstrittenen Gravitationsexperimente des russischen Physikers Jewgeni Podkletnov. Dieser hatte Mitte der neunziger Jahre angeblich entdeckt, dass Objekte unter bestimmten Bedingungen von der Schwerkraft abgeschirmt werden können.

Grosse Skepsis Die 1996 bekannt gewordenen Versuche Podkletnovs lösten sofort grosse Skepsis in der Fachwelt aus. Angeblich hatte der Forscher bei Objekten oberhalb einer Scheibe aus supraleitender Keramik, die über starken Elektromagneten rotierte, einen Gewichtsverlust von bis zu 2 Prozent nachgewiesen. Podkletnov führte diesen Effekt darauf zurück, dass die Gravitation durch die Versuchsanordnung teilweise abgeschirmt worden sei.

Bei näherer Betrachtung erwiesen sich Podkletnovs Versuche jedoch schnell als dubios. An der Universität Tampere, wo der Russe forschte, wusste auf Anfrage eines britischen Reporters niemand etwas von den Antigravitations-Experimenten. Und auch der finnische Kollege, der nach Aussage Podkletnovs mit ihm zusammengearbeitet hatte, konnte sich an derartige Untersuchungen nicht erinnern. Eine bereits beim Fachmagazin «Journal of Physics D» eingereichte Zusammenfassung seiner Untersuchungen zog Podkletnov noch vor der Veröffentlichung wieder zurück.

Revolutionäre Erkenntnis oder Messfehler? Bis heute konnten die Ergebnisse des Physikers von keinem grossen Forschungsinstitut bestätigt werden. Bei der Nasa, die sich mehrfach an einer Verifikation versuchte, scheint man inzwischen zu dem Schluss gekommen zu sein, dass der von Podkletnov nachgewiesene Effekt nicht existiert. Andere Forscher mutmassen, dass es sich bei dem scheinbaren Masseverlust um einen Messfehler handelt.

Von solch pessimistischen Prognosen scheint man sich bei Boeing jedoch nicht abschrecken zu lassen. Laut BBC arbeiten die Flugzeugtechniker derzeit unter dem Codenamen «Project Grasp» an einer Überprüfung von Podkletnovs Arbeit. Auch Flugzeugbauer in Grossbritannien interessieren sich laut BBC für die vermeintlich revolutionäre Anti-Schwerkraft-Technologie. Mögen Podkletnovs Erkenntnisse wissenschaftlich auch umstritten sein, für die Wirtschaft taugen sie offenbar allemal.

Datum: 02.08.2002
Quelle: pte online

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung