Terror-Bekämpfung: Überwachungssystem sammelt zu viele Daten

Carnivore

Washington. Fehler im E-Mail-Überwachungssystem Carnivore haben die Antiterror-Aktivitäten des FBI behindert. Das geht aus Dokumenten hervor, die vom Electronic Privacy Information Center (EPIC), einer US-Bürgerrechtsgruppe, veröffentlicht wurden. Weil des System auch E-Mails abfing, die nicht unter die richterliche Abhörerlaubnis fielen, löschte ein FBI-Agent alle Daten, einschliesslich der verdächtigen E-Mails. Wichtige Hinweise auf die Aktivitäten von Osama Bin Laden wurden damit möglicherweise vernichtet.

EPIC benutzt den Vorfall, um seine Kritik an dem E-Mail-Überwachungssystem zu erneuern. Nach Ansicht der Bürgerechtsorgnaisation kann das FBI bei einem Einsatz des Systems die Privatsphäre von nicht betroffenen Personen nicht garantieren. "Diese Dokumente bestätigen, was wir in den letzten zwei Jahren vermutet haben - Carnivore ist ein leistungsfähiges aber plumpes Tool, das die Privatsphäre von unschuldigen Bürgern gefährdet", erklärte EPIC-Anwalt David Sobel.

In einem Bericht der New York Times bestreitet das FBI allerdings die Darstellung von EPIC. Demnach konnten die gesuchten E-Mails wieder hergestellt werden. Das System sammelte zu viele Informationen, weil der Internet Service Provider veraltete Daten übermittelt hätte, erklärte ein Vertreter der Bundespolizei. Das System sei sehr empfindlich gegenüber einer falschen Konfiguration.

Datum: 30.05.2002
Quelle: pte online

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