Junior-Job-Börse

Reformierte vermitteln Gelegenheitsjobs

Rund 800 Jugendlichen vermittelt die Reformierte Kirche Burgdorf Gelegenheitsjobs. Mehrere fanden dadurch bereits eine Lehrstelle. Das Programm entstand unter anderem aus einem diakonischen Gedanken.
Arbeitende Jugendliche
Reto Bianchi

Die Junior-Job-Börse ist vor fünf Jahren entstanden. Zu den Initianten und Trägern gehört die Reformierte Kirche von Burgdorf. Diakon und Jugendarbeiter Reto Bianchi: «Man merkte, dass die Jugendlichen in Burgdorf gerne kleine Jobs annehmen würden, ihnen aber nicht klar ist, wo sie anfragen sollen. Deshalb wurde diese Plattform geschaffen, bei der sich Jugendliche und Arbeitgeber melden können.»

Die Jugendlichen werden auf die angebotenen Plätze verteilt; es handelt sich mittlerweile um 800 junge Menschen, die pro Jahr so untergebracht werden können. Dem Ausfüllen eines Anmeldebogens folgt ein Motivationsgespräch mit Reto Bianchi, in dem geschaut wird, in welche Richtung es für den Jugendlichen gehen könnte. «Es bringt nichts, wenn jemand gern im Garten arbeitet und dann in der Pflege eingesetzt wird.»

Aus Gelegenheitsjobs werden Lehrstellen

Die meisten bleiben rund zwei Jahre an einem Ort, dann meldet sich die Firma wieder. «Es sind immer sehr langfristige Engagements.» Verschiedentlich gingen solche Gelegenheitsjobs in Lehrstellen über.

Dass es eine Win-Win-Situation sei, zeige sich darin, dass beispielsweise der Chef einer Firma, die Wochenjobs anbietet, selbst mit solcher Arbeit begonnen hat. «Der Vorteil ist, dass der Jugendliche in einen Betrieb reinsieht und der Arbeitgeber erkennt, ob der Mitwirkende für diesen Beruf geeignet ist.»

Jugendliche lernen Kirche kennen

Zweigt die Kirche auch jemanden für sich ab, zum Beispiel jemanden, der später mal Pfarrer werden könnte? Reto Bianchi: «Jemand, der danach Pfarrer wurde, wäre mir nicht bekannt, aber wir haben ein paar Jobs, die wir in der Kirche vergeben. Dazu gehört zum Beispiel dem Sigrist helfen, bei Anlässen in der Altersarbeit mitwirken oder bei Jugendevents mitorganisieren. Dazu haben wir ebenfalls ein Budget.»

Der Grund, warum die Kirche diese Plattform anbietet, sei, weil sie die Kapazität dazu habe. «Wichtig ist allerdings auch, dass die Jugendarbeiter der Stadt regelmässig dafür werben.» Das Engagement habe sich aus dem Ansatz ergeben, dass man Jugendlichen solche Jobgelegenheiten ermöglichen wollte, als eine Art Diakonie für die jungen Leute. Zudem lernen die Jugendlichen dadurch auch die kirchliche Jugendarbeit kennen und sehen, was in dieser läuft. «Das ist sehr wertvoll.»

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Datum: 06.10.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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