Der Massstab für die Arbeitswelt

Wer Leistung fordert, muss Sinn bieten

«Ich möchte unter diesen Umständen nicht mehr funktionieren müssen. Das hat doch alles keinen Sinn!» Solche und ähnliche Aussagen hört man immer wieder. Immer öfter wird in unserer schnelllebigen Zeit die Frage nach dem Sinn der täglich erlebten Situationen gestellt.
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Woher komme ich? Was tue ich hier? Wohin gehe ich? Diese Fragen begleiten uns (mehr oder weniger bewusst) und bedürfen einer Antwort, wenn das Leben gelingen soll. Vor dem Hintergrund der zeitlichen Begrenzung versteht man auch die Dringlichkeit dieser Fragen, gerade auch im Beruf: Wenn ich schon einen wesentlichen Teil meiner Wachzeit arbeitend verbringe, dann möchte ich doch wenigstens eine sinnvolle Tätigkeit verrichten. Ein durchaus legitimer Anspruch, der allerdings voraussetzt, zu beantworten, was denn «sinnvolles Leben» ist.

Sinnbehaftete Arbeit

Grundsätzlich empfindet der Mensch sein Handeln und Tun dann als sinnvoll, wenn es im Rahmen von Wertesystemen abläuft – wertvoll oder, anders formuliert, sinnbehaftet soll es sein. Derartige Wertesysteme funktionieren wie Leuchtfeuer. So wie sich ein Schiff in der Nacht an den Leuchtfeuern orientiert, bekommt das Leben durch Wertesysteme Orientierung; Traditionen und Religionen dienen beispielsweise als solche. Ein «Werteverfall» hat uns jedoch als ganze westliche Gesellschaft (und nicht nur diese) erfasst und prägt uns nun.

Albert Einstein äusserte sich auch dazu: «Ein Mensch, der sein eigenes Leben als sinnlos empfindet, der ist nicht nur unglücklich, sondern auch kaum lebensfähig.» Es ist für den Menschen also von fundamentaler Bedeutung, die Sinnfrage für sein Leben zu beantworten. Wenn ein Mensch durch den Mangel an Wertesystemen ausserhalb von sich keinen Sinn finden kann, muss er diesen in sich, in der so genannten Selbstverwirklichung suchen. Er macht sich seine Werte im weitesten Sinn selbst. Er hat dann mehr Freiheit, ist nicht mehr durch Regeln eingeengt. Aber diese Freiheit führt in ein anderes Dilemma, denn: Befreiung wird nur dann als Freiheit empfunden, wenn der Befreite weiss, was er mit der neuen Freiheit erreichen will.

Die Sinnfrage beantworten

In diesem Zusammenhang ist die Auseinandersetzung mit der Bibel für mich aus mehreren Gründen sehr wichtig geworden. Zunächst haben wir zuvor die Notwendigkeit einer übergeordneten Ebene festgehalten, um für die Sinnfindung an grundsätzliche Massstäbe zu gelangen. Die Bibel erfüllt genau diesen Anspruch, die Beantwortung der Sinnfrage auf einer höheren Ebene, als sie dem Menschen zugänglich ist. Jesus Christus als Mensch gewordener Sohn Gottes kommt in diese Welt, um genau das zu tun: dem Menschen den Sinn des Lebens auf der ganz grundsätzlichen Ebene zu vermitteln. Die kürzeste Fassung würde etwa so lauten: Es ist die Aufgabe des Menschen, eine Beziehung zu Gott zu erleben (d.h. ihn kennenzulernen und zu lieben). Es ist weiter die Aufgabe des Menschen, seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst.

Diese Aussagen brauchen einen Vergleich mit moderner Managementliteratur nicht zu scheuen. Vielmehr haben scheinbar neue Erkenntnisse zum Thema Management im Allgemeinen und Sinnfindung im Speziellen ihren Ursprung in der Bibel.

Die Bibel bleibt an dieser Stelle aber nicht stehen, sondern nimmt für sich selbst in Anspruch, die in ihr gemachten Aussagen noch in diesem Leben zu verifizieren. Der sich in der Bibel beschreibende Gott sagt: «Ich bin heute genau so existent und real wie eh und je und habe Antworten für das Leben – auf einer individuell persönlichen Basis.» Ich meine, es lohnt sich der Versuch, diese Aussagen zu überprüfen, kann man dabei doch nichts verlieren, aber sehr viel gewinnen: den Gott kennenzulernen, der den Sinn des Daseins beschreibt.

Zeitlose Regeln

Führungskräfte, die sich der grundsätzlichen Antworten des Lebens aus biblischer Sicht bewusst sind, können anders führen: Da ihre Werte, Prinzipien und Massstäbe von grundsätzlicher Natur sind und somit nicht von aktuellen Strömungen abhängen, können diese Führungskräfte ihre beruflichen Entscheidungen auf einer stabilen Basis fällen, die in ein «grosses Ganzes » eingebettet sind. Allein vor diesem Hintergrund sollte es für engagierte Führungskräfte lohnend sein, sich dem Thema Sinnvermittlung in einem biblischen Kontext zu nähern.

Wenn wir in einer von Gott geschaffenen Welt die Rechnung letztlich ohne ihn machen, dann können uns unsere Entscheidungen, unser Leben auf Dauer nicht an das endgültige Ziel bringen. Oder, in Anlehnung an die Bibel formuliert «Was hätte ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber darüber vergisst, eine Beziehung zu seinem Schöpfer aufzubauen?»

Datum: 03.06.2013
Autor: Bernd Gruhn
Quelle: IVCG

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