Christen und das liebe Geld

Den Nachbarn helfen, Politiker herausfordern

Christen unterstützen Bedürftige in ihrer Umgebung. Miteinander könnten sie mehr tun für sozialen Ausgleich. «Jesus ist eine gute Nachricht für die Armen», hält die britische Evangelische Allianz in einer neuen Broschüre fest.
Millionen von Briten ächzen unter den steigenden Lebenskosten: Strassenszene in London.

Die Evangelische Allianz Grossbritanniens hat bibelorientierte evangelische Christen (Evangelicals) im Land gefragt, wie sie mit Geld umgehen und soziale Ungleichheit sehen. Ein Ergebnis der Online-Umfrage, an der im Mai 1237 Personen teilnahmen: Nicht wenige Christen müssen mit unterdurchschnittlichen Einkommen leben. 43 Prozent der Befragten gaben an, weniger als 10‘000 Pfund gespart zu haben (18 Prozent: weniger als 1000 Pfund).

Kirche motiviert zum Teilen

Anderseits sehen 92 Prozent die Hilfe an den Armen als Aufgabe jedes Christen. Zwei Drittel geben den zehnten Teil ihres Einkommens oder mehr für ihre Gemeinde, christliche Organisationen und Hilfswerke. 78 Prozent geben Dinge, die sie nicht mehr brauchen, für die karitative Zwecke ab. Gleich viele finden, die Reichsten sollten höhere Steuern zahlen. Fast die Hälfte der befragten Christen geht in eine Gemeinde, die Lebensmittel verteilt oder dies unterstützt. Am Ende der 20-seitigen Broschüre regt die Evangelische Allianz mehr politisches Engagement von Christen für Arbeitslose und langfristige Bemühungen für einen sozialen Wandel an. Biblische Werte für ein schuldenfreies Leben sollten vorgelebt und verbreitet werden.

Lust auf Schnäppchen

Von der britischen Gesamtbevölkerung unterscheiden sich Evangelicals durch deutlich tiefere Verschuldung. Dem Sozialstaat fallen sie weniger zur Last, doch der wirtschaftliche Einbruch und die Inflation schmerzen sie. In den Konsumgewohnheiten findet die Studie wenig Unterschiede im Verhalten: Viele Christen sind wie ihre Landsleute Schnäppchenjäger. Zwei Drittel der Befragten kaufen die neusten Mobiltelefone und andere Gadgets. Dabei haben die meisten Fairtrade-Erzeugnisse erstanden, und 85 Prozent achten auf umweltschonende Produktion.

Vertrauen und Zufriedenheit

Der Glaube macht gelassener: Fast 90 Prozent gaben an, sie trauten Gott zu, sie genügend zu versorgen, falls Ersparnisse und Einkommen wegfallen würden. Drei von vier Christen sprachen sich gegen das Glückspiel aus. 36 Prozent sehen Reichtum als Hindernis für das Leben in den Spuren von Christus (die Frage wurde mit seinem Wort in Verbindung gebracht, dass ein Kamel eher durchs Nadelöhr geht, als ein Reicher in Gottes Reich kommt). Und gleich viele Befragte lehnen das Spekulieren an den Finanzmärkten ab.

Zum Thema:
Die Geld-Broschüre der britischen Evangelischen Allianz

Datum: 04.02.2013
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet

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