US-Kirchen setzen Autoindustrie unter Druck

Autoindustrie

Detroit. Mit der Frage "Was würde Jesus fahren?" setzen Kirchenvertreter in den USA die Autoindustrie unter Druck, Modelle zu produzieren, die einen deutlich geringeren Benzinverbrauch haben. Die Frage des Spritverbrauchs stehe in engem Zusammenhang mit Umweltverschmutzung und globaler Erderwärmung. Aufgabe der Kirchen sei es daher die Schöpfung zu bewahren. Daher will eine Gruppe religiöser Organisationen eine Werbekampagne starten, die Sparsamkeit von Autos beim Benzin mit Moral verknüpft, berichtet die New York Times. In einem offenen Brief an die US-Autoindustrie fordert die Gruppe ein Überdenken derzeitiger Strategien. In Detroit treffen sich die mehr als 30 Kirchenvertreter mit Managern der Autokonzerne Ford und General Motors, um die Notwendigkeit sparsamer Fahrzeuge zu betonen.

"Autoherstellung erfordert heute auch ein Nachdenken über Werte, nicht nur über Fahrzeuge", heisst es in dem Brief. Die Kampagne der Koalition diverser Kirchen (u.a. Lutherianer, Presbyterianer, orthodoxe Kirchen, Vertreter von Reform- sowie konservativem Judentum) sieht vor, den Benzinverbrauch von Autos in religiösen Medien auf lokaler und regionaler Ebene moralisch zu thematisieren.

Aber auch Werbungen in überregionalen Medien wie dem Magazin "Christianity Today" http://www.christianitytoday.com und im TV in den Staaten Indiana, Iowa, Missouri und North Carolina sind geplant. Eine Website zu dem Thema gibt es bereits: http://www.whatwouldjesusdrive.org .

"Wenn wir den Einfluss des Spritverbrauchs auf die Gesundheit von Menschen und die globale Erwärmung betrachten, treffen die Auswirkungen am stärksten die Armen", so Jim Ball vom Evangelical Environment Network. "Wie kann ich meinen Nächsten wie mich selbst lieben, wenn ich seine Lungen mit Schmutz voll pumpe", fragt Ball. Während in Europa die Senkung des Benzinverbrauch bei Autos schon längst auf der Tagesordnung der Produzenten steht, sind in den USA nach wie vor Benzinschlucker verbreitet. Auch das Benzin selbst ist wesentlich billiger. Die katholische Kirche der USA nimmt an der Aktion nicht teil, begrüsst aber den Dialog und die Ziele der Initiative.

Datum: 21.11.2002
Quelle: pte online

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