ABB mit Gewinneinbruch

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Zürich - Der hochverschuldete schwedisch-schweizerische Technologiekonzern ABB hat das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres mit massiven Gewinneinbrüchen beendet. Sowohl Umsatz als auch Konzerngewinn waren im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Auch die Nettoverschuldung ist von 4,1 Mrd. Dollar auf 5,2 Mrd. Dollar gestiegen. Der Konzerngewinn brach um mehr als die Hälfte von 266 auf 101 Mio. Dollar ein. Der Umsatz ging um zwei Prozent auf 10,93 Mrd. Dollar zurück, das Betriebergebnis (EBIT) sank von 626 auf 368 Mio. Dollar, teilte der Konzern am Mittwoch mit.
Im Vergleich zum ersten Quartal konnte das Auftagsvolumen um zehn Prozent und der Umsdatz um acht Prozent gesteigert werden. Insgesamt stieg der Auftragsstand im ersten Halbjahr um 14 Prozent auf 15,34 Mrd. Dollar, wobei darin auch ein 987-Mio-Dollar-Grossauftrag aus Russland enthalten sei. Konzernchef Jörg Centermann zeigte sich für die Zukunft optimistisch: "Angesichts der positiven Entwicklung von Auftragsvolumen und Umsatz sowie im Hinblick auf den erwarteten Nutzen der Umstrukturierung sind wir zuversichtlich, dass wir die Umsatz- und Margenziele für das Jahr 2002 erreichen werden. Gleichzeitig werden wir weiterhin Massnahmen zur Verbesserung der Unternehmens-Eckdaten treffen. Wir erwarten ein stärkeres zweites Halbjahr."

Zu den noch anhängigen Asbest-Klagen gegen Combustion Engineering, einer US-amerikanischen Tochtergesellschaft, gab ABB bekannt, dass im ersten Halbjahr in 20.300 Fällen eine Einigung erzielt worden sei, in über 40 Prozent davon ohne Entschädigungszahlung. Am Ende des ersten Halbjahres waren 102.700 Klagen anhängig, gegenüber 93.500 Ende 2001. In der ersten Jahreshälfte 2002 wurden rund 29.500 neue Klagen eingereicht, gegenüber 29.300 im zweiten Halbjahr 2001.

Das Anwachsen des Schuldenberges wurde mit "nicht realisierten Währungsumrechnungsdifferenzen" begründet. Bis Jahresende soll die Verschuldung unter anderem durch die Veräusserung von Vermögenswerten um mindesten 1,5 Mrd. Dollar abgebaut werden. Im ersten Halbjahr wurden 106 Mio. Dollar für das Retrukturierungsprogramm aufgewendet, womit sich die gesamten Umstrukturierungskosten bis heute auf 337 Mio. Dollar belaufen. Berücksichtigt man die Akquisitionen und Veräusserungen, wurden seit Juli 2001 insgesamt 10.900 Arbeitsplätze gestrichen, wovon 1.600 Stellen im zweiten Quartal und teilweise über natürliche Fluktuation abgebaut wurden. Am 30. Juni beschäftigte ABB 149.924 Mitarbeiter im Vergleich zu 156.865 Ende 2001.

Datum: 26.07.2002
Quelle: pte online

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