Microsoft schwimmt gegen den Strom

Bill Gates kann sich getrost ausruhen. Quelle: Microsoft.com

Redmond - Der weltgrößte Softwarehersteller, Microsoft, macht seiner Funktion als Branchenprimus alle Ehre. Während ein Großteil der IT-Unternehmen mit Verlusten und schwachen Märkten kämpft, hat der Softwareriese das abgelaufene Geschäftsjahr mit Gewinn- und Umsatzsteigerungen beendet. Der Reingewinn stieg von 7,4 Mrd. Dollar im Vorjahr auf 7,8 Md. Dollar, teilte Microsoft in der Nacht auf Freitag mit. Auch der Jahresumsatz konnte um zwölf Prozent auf 28,4 Mrd. Dollar zulegen. Im Schlussquartal konnte Microsoft ebenfalls kräftig zulegen. Die Umsatzerwartung für das kommende Geschäftsjahr liegt bei rund 32 Mrd. Dollar.

Der Nettogewinn sei in den vergangenen drei Monaten von 65 Mio. Dollar oder 0,01 Dollar je Aktie im Vorjahresquartal auf 1,5 Mrd. Dollar gestiegen. Der Umsatz konnte im selben Zeitraum von 6,6 auf 7,3 Mrd. Dollar zugelegt. Microsoft hatte im Vorjahr Sonderbelastungen in der Höhe von 2,6 Mrd. Dollar verzeichnet. Neben dem Wegfall dieser Sonderzahlungen habe vor allem die ungebrochene Nachfrage nach Produkten der Windows-Familie, wie etwa das Betriebssystem Windows XP, zum guten Geschäftserfolg beigetragen. Deshalb habe Microsoft im Schlussquartal trotz anhaltender Unsicherheit im Technologiemarkt starke operative Ergebnisse verbucht, betonte Microsoft-Finanzchef John Connors. Während andere Konzere fast täglich neue Massenentlassungen verkünden, will Microsoft laut Connors 5.000 neue Beschäftigte einstellen. Die Zahl der Beschäftigten liegt derzeit bei etwa 50.000.

Die Desktop-Software-Umsätze stiegen in Q4 gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent auf fünf Mrd. Dollar und im Gesamtjahr um sieben Prozent auf 18,9 Mrd. Dollar. Allein bei den Betriebssystemen gab es im Schlussquartal einen Zuwachs von 20 Prozent. Im Gesamtjahr betrug diese Steigerung 16 Prozent. Der Umsatz im Bereich Unternehmens-Software und -Dienstleistungen erhöhte sich im Schlussquartal um vier Prozent auf 1,35 Mrd. Dollar und im Gesamtjahr um sechs Prozent auf 5,11 Mrd. Dollar. Windows-Server-Produkte legten im Quartal um 13 Prozent und im Gesamtjahr um zehn Prozent zu. Der Softwareriese hatte zum Ende des Geschäftsjahres 38,6 Mrd. Dollar an liquiden und kurzfristig angelegten Mitteln zur Verfügung, gegenüber 31,6 Mrd. Dollar Ende Juni vergangenen Jahres. Microsoft erwartet für das laufende erste Quartal dieses Geschäftsjahres einen Umsatz zwischen sieben und 7,1 Mrd. Dollar und einen operativen Gewinn von rund drei Mrd. Dollar.

Datum: 20.07.2002
Quelle: pte online

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