KPNQwest-Netzwerk droht endgültige Stilllegung

kp

Niederländische KPN stellt Ultimatum zur Übernahme

KPN will das Euroring-Netzwerk von KPNQwest abschalten. Nachdem der Insolvenzverwalter von KPNQwest mehreren Übernahmeangeboten für drei Glasfaserringe in Nordwesteuropa nicht zugestimmt hatte, ist die niederländische Telefongesellschaft nach eigenen Angaben nicht mehr bereit, den weiteren Betrieb zu finanzieren. Die von KPN gesetzte Frist für die Übernahme der drei Glasfaserringe seines gescheiterten Joint-Ventures mit Qwest läuft um 23 Uhr aus.

"Die Schuldner und die Banken haben bisher nicht positiv auf die Übernahmeangebote der Glasfaserringe 1 (Channel Euroring), 2 (Western Euroring) und 3 (German Euroring) geantwortet, obwohl die Frist zwei Mal verlängert wurde", heißt es in einer Aussendung der Niederländer. KPN unterstützt bereits seit sechs Wochen im Rahmen der Foundation "Customer Support KPNQwest" den Betrieb des Netzwerkes.

KPN ist nach eigenen Angaben der einzige seriöse Bieter für den westeuropäischen Teil des Netzwerkes. Das Angebot entspreche dem Marktpreis, wenn man bisherige Teilverkäufe in Frankreich und Finnland berücksichtige, so KPN. Zusätzlich ist KPN bereit, einen nicht unbeträchtlichen Teil der ausstehenden Verbindlichkeiten von KPNQwest übernehmen.

In Österreich ist EUnet, als Nachfolgegesellschaft von KPNQwest Österreich, nach eigenen Angaben von einer möglichen Abschaltung des internationalen KPNQwest-Netzes nicht betroffen. KPNQwest Deutschland ist ebenfalls unabhängig von der niederländischen Zentrale. "Von den technischen Einrichtungen her sind wir autark", erklärte Thilo Huys gegenüber pressetext.europa. "Unter deutschem Insolvenzrecht gehört der Ring zur deutschen Gesellschaft und kann nicht ohne Zustimmung des hiesigen Insolvenzverwalters verkauft werden." Laut Huys gibt es zurzeit vier bis sechs Interessenten für KPNQwest Deutschland.

Datum: 15.07.2002

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