Fischer protestieren

Fischereiverbot für See Genezareth

Umweltschutz statt Tradition: Zwei Jahre lang darf im See Genezareth nicht mehr gefischt werden. Das israelische Landwirtschaftsministerium hat ein Verbot ausgesprochen.
An diesem Verbot hätten die Fischer Petrus und Andreas, die späteren Apostel, keine Freude gehabt.

Zum 1. Januar 2011 wird befristet für zwei Jahre keine Fischereilizenzen mehr für den See Genezareth und die in ihn mündenden Flüsse ausgestellt. Verstösse gegen das Fangverbot sollen mit einer Busse sowie der Beschlagnahmung des Boots und der Ausrüstung geahndet werden.

Überfischung

Der Fischbestand des einst fischreichen Sees war in den vergangenen Jahren konstant zurückgegangen, besonders dramatisch in den vergangenen zwei Jahren. Als Grund sieht die Behörde unter anderem Überfischung und illegale Fischmethoden, darunter die Nutzung von Gift. Auch der seit Jahren kritisch niedrige Wasserstand des Sees habe zum Rückgang der Fischpopulationen geführt.

Finanzausgleich

Das Fischereiverbot sei notwendig, um das ökologische Gleichgewicht des Sees zu wahren und den Fischern ein Auskommen in den kommenden Jahren zu ermöglichen, begründet Ministeriumssprecherin Dafna Yurista die Massnahme. Demnach arbeitet das Ministerium derzeit an einem Hilfspaket für jene Fischer, die einen Einkommensverlust aufgrund des Verbots nachweisen können. Die Gesamtkosten für die Massnahmen liegen bei umgerechnet 1,5 Millionen Franken.

Die Fischer protestierten gegen die Entscheidung und kündigten an, um jeden Preis weiter fischen zu wollen. Das Verbot schädige nicht nur die Fischer, sondern die gesamte Tourismusbranche am See Genezareth.
 

Datum: 17.11.2010
Quelle: Kipa

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