Pioneer-School in Luzern

Die Innerschweiz ist nicht harter, sondern fruchtbarer Boden

Harter Boden in der Innerschweiz? Die Mitwirkenden der Luzerner «Pioneer School» sehen dieses Vorurteil nicht bestätigt. Sie erleben, wie Menschen auf der Strasse durchaus am Evangelium interessiert sind - Livenet unterhielt sich mit Pascal Marfurt vom Leitungsteam der «Pioneer School».Livenet: Pascal Marfurt, Sie gehen mit der Pioneer-School auf der Strasse auf die Menschen zu – mit welchen Erfahrungen?
Pascal Marfurt
Flyer zur Film-Premiere «The Last Reformation 2» in Luzern

Pascal Marfurt: Wir starteten vor etwa zwei Jahren mit ein paar Personen, welche Hunger auf mehr hatten. Wir waren inspiriert von der Apostelgeschichte und fragten uns, warum sich unser Leben vom Leben der ersten Nachfolger derart unterscheidet. Wir hatten nur wenige Zeichen und Wunder – wie in Markus 16 – erlebt und drehten uns meist um uns, unsere Kirche oder den Dienst darin. Unser eigenes Glaubensleben zu verändern, war unser Wunsch. Wir wollten sehen, wie Menschen zum Glauben kommen und wie diese zu lebendigen Nachfolgern werden. Wir wollten zurück zum neutestamentlichen Jüngerschaftsmodell. Dazu vereinbarten wir, wöchentlich eine Lektion von der Online-Pioneer-School zu hören und für eine Stunde auf der Strasse das Gelernte zu trainieren.

Heute, zwei Jahre später, blicke ich gerne auch mal zurück. Es ermutigt mich, denn wir sind alle Lernende und erleben in unserem Leben Anfechtung und Durchbrüche. Beides bringt uns weiter, festigt unseren Charakter und stärkt unseren Glauben. Heute würden einige sagen, ich sei Evangelist. Doch wer mich gut kennt weiss, dass dies nicht stimmt. Ich habe die letzten zwei Jahre gelernt, dass Evangelium zu verkünden. So durfte ich vor einigen Wochen in der «Mall of Switzerland» beim Mittagessen einem jungen Mann das volle Evangelium erklären. Er nahm es direkt an, tat noch am selben Tag Busse und liess sich taufen. Noch vor zwei Jahren hätte ich mir nie vorstellen können, dass dies in meinem Leben auf so natürliche Weise geschieht.

Was genau ist die Pioneer-School Luzern?
Als Pioneer-School trainieren wir Menschen darin, als Jünger von Jesus zu leben. Wir lernen die Grundlagen des Auftrages: das Evangelium zu predigen, Kranke zu heilen, Dämonen auszutreiben, Menschen im Wasser und im Geist zu taufen, andere zu Jüngern zu machen und vieles mehr. Dabei erleben wir, dass die übernatürliche Kraft von Gott real ist und in uns lebt. Die Pioneer-School befähigt in sechs Monaten, den Auftrag von Jesus Christus als Lebensstil anzunehmen.

Was erleben Sie punkto Offenheit der Innerschweizer für den Glauben?
Wir erleben eine grosse Offenheit. Ich habe mich früher häufig mit der Aussage «Luzern ist ein harter Boden» selbst limitiert. Während der letzten zwei Jahren durfte ich durch die Pioneer-School viele der Verheissungen in der Bibel in ihrer Wahrheit entdecken. Dazu zählt auch Matthäus 9, Vers 37, als Jesus zu seinen Jüngern sagte: «Die Ernte ist gross, aber wenige sind der Arbeiter». Als ich in diesem Punkt anfing, meine Gedanken zu erneuern und den Bibelvers gezielt zu proklamieren, erlebte ich immer mehr, wie offen die Innerschweizer für den Glauben sind.

Welche Momente bewegen Sie besonders in Ihrer Arbeit?
Ich liebe es, wenn Menschen Gott begegnen. Dies durch Heilung, Freisetzung, Erneuerung, Ermutigung oder ähnliches. Wir erleben dies immer wieder auf der Strasse. Am meisten bewegt es mich aber, wenn jemand zum Jünger wird. Wenn er erlebt, welche Kraft in ihm lebt und dass diese durch ihn fliesst. Es ist gewaltig, wenn jemand das erste Mal erlebt, dass Jesus durch sein Gebet geheilt hat.

Sie laden in Luzern zur Premiere des Films «The Last Reformation 2» – was erwartet die Besucher?
Der Film zeigt den Besuchern, wie ein Leben voll und ganz mit Jesus aussehen kann. Kranke werden geheilt, Menschen befreit, das Evangelium verkündet und vieles mehr! Wir erwarten, dass wir das nicht nur im Film sehen, sondern auch direkt an der Premiere in Luzern erleben. Dazu steht ein Team bereit, um für die Besucher zu beten.

Das Gezeigte ist mein sehnlichster Wunsch für Luzern, die Schweiz, ja, die ganze Welt. Ich träume davon, dass wir in der Vollmacht und Autorität von Jesus Christus immer weiterwachsen; dass wir lernen, das volle Evangelium mit Kraft zu predigen; dass Menschen dieses annehmen, Busse tun, und sich taufen lassen; dass Nachfolger frei sind und selbst wieder Jünger hervorbringen.

Was sind die Schwerpunkte dieser Dokumentation?
Der Film porträtiert Jünger auf der ganzen Welt und zeigt, wie sie mit ganzem Herzen Jesus nachfolgen. Dies vom einfachen Obdachlosen bis hin zum Weltstar Lou Bega. Der Zuschauer wird Zeuge von der Kraft des vollen Evangeliums, sieht, was Jesus nachfolgen bedeutet, und wird ermutigt sich zu hinterfragen, was in seinem Leben Religion und was Glaube ist.

In den Videos dieser Bewegung «The Last Reformation» wird die Taufe als zentraler Glaubensakt dargestellt. Gilt aus Ihrer Sicht die Bekehrung ohne Taufe nicht?
Ich finde die Frage «WER rettet» viel wichtiger, als die Frage «WAS rettet». Es ist Jesus und er ruft uns auf zur Umkehr und Taufe. In der Bibel lese ich, dass Umkehr und Taufe stets zusammen gepredigt wurden. Ebenso, dass die Taufe eine logische Folge meines Glaubens ist. Ich glaube es geht um mehr, als es knapp über die Ziellinie zu schaffen. Ich glaube, dass wir den Auftrag weiterführen sollen, den Jesus begonnen hat. Denn es ist Jesus, der uns aufruft, ihm nachzufolgen. Diese Nachfolge beginnt mit der Busse, Taufe und dem Empfangen des Heiligen Geistes.

Der Gründer des Movements, Torben Søndergaard, wehrt sich stark gegen die institutionelle Kirche. Finden Sie es richtig, mit dieser «Rückkehr zur Apostelgeschichte» auch Gemeindespaltungen in Kauf zu nehmen?
Unter Kirche verstehe ich weder ein Gebäude noch eine Institution. Ich sehe Kirche nicht als Ort oder Konstrukt, sondern als Bezeichnung für alle Gemeinschaftsformen von Christen. Ich glaube, dass diese Gemeinschaften zellartig funktionieren und regional Glieder haben. Global bilden sie zusammen den Leib. Betrachte ich die Kirchen oder eben Gemeinschaften aus der Sicht von Zellen, ist Spaltung ein wichtiger und gesunder Teil. Sie steht für Leben und Wachstum. Denn christliche Gemeinschaften haben als erstes den Auftrag, Jünger hervorzubringen. Leider gibt es auch ungesunde Spaltungen. Ich finde es äusserst schwierig, als Aussenstehender eine Spaltung zu beurteilen. Grundsätzlich würde es mich aber erstaunen, wenn eine Gemeinschaft von Menschen, die alle Jesus von ganzem Herzen nachfolgen, eine ungesunde Spaltung erlebt.

Zur Webseite:
Pioneer-School Luzern


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Datum: 29.03.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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