Der Familien-Aufsteller 3

Gerecht ist...

In vielen Familien gehört der Satz «Das ist aber ungerecht!» zum Standard. Und nur zu oft löst dieser Satz bei Eltern Schuldgefühle aus. Fakt ist: Wir können nicht alle unsere Kinder gleich behandeln. Und wir müssen es auch gar nicht!
Kinder (Symbolbild)
Buchcover «Der Familien-Aufsteller»

Gerechtigkeit bedeutet nicht, dass alle das Gleiche bekommen oder das Gleiche leisten müssen. Sondern, wie schon Benedikt von Nursia als Leiter eines grossen Ordens feststellte: «Gerecht ist, wenn jeder bekommt, was er nötig hat» und leistet, was ihm möglich ist. Nicht immer ist das, was Kinder wollen, auch das, was sie tatsächlich brauchen, können oder ihnen guttut. Eltern übernehmen hier eine Trainerfunktion: Sie leiten das «Familienspiel» und schauen, dass jedes Kind auf dem Platz steht, an dem seine Bedürfnisse abgedeckt werden und es seine Fähigkeiten einsetzen und sich entwickeln kann.

Alle Kinder gleich zu behandeln, ist ungerecht, weil wir dem einzelnen Kind damit nicht «gerecht» werden. Es macht keinen Sinn, den Vier- und den Zwölfjährigen gleichzeitig ins Bett zu schicken, um gerecht zu sein. Und es wäre unsinnig, ein Kind zu zwingen, Musikunterricht zu nehmen, bloss weil seine Geschwister dies tun. (Manchmal hilft es, Dinge zu überzeichnen, um sie verständlich zu machen.) Allen das Gleiche? Bloss das nicht!

Zeit für eine Familienrunde

  • Wo fühlen Kinder und Eltern sich manchmal ungerecht behandelt?
  • Wo darf eines der Kinder etwas, was die anderen nicht dürfen, weil es Sinn macht?
  • Wo lassen wir uns als Eltern zu sehr von den vermeintlichen  «Gerechtigkeitsansprüchen» der Kinder verunsichern?

Zum Buch:
Der Familien-Aufsteller

Zum Thema:
Der Familien-Aufsteller 2: Lieblingsgast – Jesus im Familiengeschäft
Regula Lehmann: Heldenschmiede und Zukunftswerkstatt: Familie

Regula Lehmann: «Wir sind auf familiäre Bindung programmiert»

Datum: 24.03.2018
Autor: Regula Lehmann
Quelle: Fontis-Verlag

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