Eltern-Aufsteller – Nr. 2

Haben Sie Gott schon für das gedankt, was Sie gut gemacht haben?

Der beste aller Ehemänner – meiner – ergreift gelegentlich sehr ungewöhnliche pädagogische Massnahmen. So auch beim allabendlichen Einschlafritual mit unseren Kindern. Sein Fokus richtet sich nicht primär auf das, was schief gelaufen ist und noch in Ordnung gebracht werden sollte, sondern auf das, was gut war. «Danke für das, was wir heute gut gemacht haben, himmlischer Vater!» tönt es aus dem Kinderzimmer.
Eltern bringen ihr Kind zu Bett (Bigstock: 59167958)
Regula Lehmann ist Mutter von vier Kindern und diplomierte Familienhelferin.

Darf man sich selber so auf die Schulter klopfen? Wäre es nicht angemessener, erst mal zu grübeln, was man heute als Erziehende oder Erziehender schon wieder vermasselt, nicht geschafft, vergessen hat…, und dafür erst mal um Verzeihung zu bitten?

Man darf! Als Gott die Welt erschuf, freute er sich Abend für Abend an dem, was er gemacht hatte. Als Gottes Ebenbilder sind wir nicht dazu berufen, uns ständig anzuklagen und schlecht zu machen. Wir machen Fehler und wir werden schuldig – unbestritten! – aber wir schaffen täglich auch viel Gutes, Liebevolles und Beglückendes! Dies anzuerkennen schafft eine Atmosphäre, in der dann auch gerne dazugelernt und um Verzeihung gebeten wird.

Seien Sie grosszügig mit sich selber

Kinder brauchen keine Überväter und Übermütter, die jederzeit über der Situation stehen und abgeklärt ihren Job machen. Wir sind keine Erziehungs-Roboter, sondern Mütter und Väter aus Fleisch und Blut, die Emotionen haben und diese auch zeigen dürfen. Kinder erleiden nicht – wie manche Eltern ängstlich befürchten – bei jedem Fehler, den wir machen, gleich einen Schaden. Gott hat unseren Nachwuchs «elternkompatibel» geschaffen und mit einer guten Portion innerer Stärke und Grosszügigkeit uns gegenüber ausgerüstet. Dieses Wissen befähigt uns, unsere Erziehungsaufgabe mutig und vertrauensvoll anzugehen.

Dass wir uns dabei hinterfragen lassen, umkehren, wo wir schuldig wurden und, wo nötig, aufrichtig um Verzeihung bitten, gehört selbstverständlich mit dazu. Aber bitte ohne Selbstzerfleischung und ständiges «sich in Frage stellen».

Gott freut sich mit uns an dem, was gelungen ist, und es wird höchste Zeit, diese Freude in den Erziehungsalltag einfliessen zu lassen.

Haben Sie Gott schon für das gedankt, was Sie heute gut gemacht haben?

Regula Lehmann ist verheiratet mit Urs und Mutter von vier Kindern zwischen 13 und 22 Jahren. Die gelernte Familienhelferin arbeitet freiberuflich als Referentin, Kursleiterin, Elterncoach und Autorin.

Von ihr ist 2013 der «Eltern-Aufsteller» mit 77 Gedanken für Mütter und Väter erschienen. Livenet publiziert in einer Reihe sieben ermutigende Tipps von Regula Lehmann für Eltern.

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Datum: 10.03.2015
Autor: Regula Lehmann
Quelle: Livenet

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