Pro Familia Schweiz

„Mehr Familienfreundlichkeit im Alltag!“

Von Familien wird mehr gesprochen, für sie noch zu wenig getan. Zum Uno-Tag der Familie fordert Pro Familia Schweiz für Eltern und Kinder bessere Rahmenbedingungen.
Junge Eltern nehmen den Druck unterschiedlich auf und reagieren ebenso unterschiedlich auf die erlebten Drucksituationen.

Der gesellschaftliche Wandel sei von der Individualisierung der Lebensläufe, von einer alternden Gesellschaft und von einer gewissen Geselligkeitsorientiertheit Vieler geprägt. So rede man zwar mehr über Familien, doch der Gesellschaft mangle es an Familienfreundlichkeit, schreibt die Dachorganisation Pro Familia zum Uno-Tag der Familie morgen Donnerstag.

Familie im Trend…

Die Befragten des ersten Schweizer Familienmonitors des GfS-Instituts (Beobachter-Studie, April 2008) können der Familie als Lebensgemeinschaft viel Positives abgewinnen, doch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stehen ihr im Weg: Viele wünschen sich Kinder und doch erfüllen sie sich diesen Wunsch, wenn überhaupt, nur beschränkt. Wie bereits vor 10 Jahren festgestellt und wie nun wieder bestätigt wurde, verzichten viele Paare auf ein (weiteres) Kind, obschon der Wunsch nach Kindern nach wie vor stark verankert ist. Die fehlenden politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben fatale langfristige Auswirkungen, denn die Familien erbringen unverzichtbare Wirtschafts-, Erziehungs- und Betreuungsleistungen.

…aber Eltern unter Druck

Um die Rahmenbedingungen verbessern zu können, ist unserer älter werdenden Gesellschaft mehr Familienfreundlichkeit zu verordnen. Oft begegnen junge Eltern oder Wiedereinsteigerinnen (nach einer Familienphase) der Intoleranz. So beklagen immer mehr Eltern den gesellschaftlichen Druck, sie werden für viele Probleme in unserer Gesellschaft verantwortlich gemacht, obschon viele dieser Probleme Folgen einer globalisierten Wirtschaftsordnung und der neuen Technologie- und Informationsgesellschaft sind.

Junge Eltern nehmen den verspürten Druck unterschiedlich auf und reagieren ebenso unterschiedlich auf die erlebten Drucksituationen, eines aber ist ihnen gemeinsam: sie wollen gute Eltern sein, trotz Vereinbarkeitsdilemma, Finanz-, Erziehungs- und Bildungsdruck und dies losgelöst von der sozialen und kulturellen Herkunft. Sie wollen für ihre Kinder Raum, Gestaltungs- und Entfaltungsraum, sie brauchen Unterstützung und sehr praktische und konkrete Wertschätzung.

Kinderlärm unerwünscht?

Junge Paare wissen um diesen Druck, sie erleben ihn bei den Gleichaltrigen, die sich für das Lebensprojekt Familie entschlossen haben. Elternschaft ist nicht mehr wie früher, Elternschaft ist längst kein selbstverständlicher Bestandteil einer Biographie, sondern lediglich eine Option. Wenn aber junge Paare spüren, dass es in unserer Gesellschaft immer weniger Platz für verspielte, glückliche und lärmende Kinder gibt, dass Kinder für eine Frau immer noch ein Karrierehindernis, für einen Mann aber karrierefördernd sind, wird der Entscheid für Elternschaft von den erlebbaren Einstellungen der Gesellschaft abhängig gemacht.

Im Wissen, dass eine grosse Mehrheit der Haushalte in unserem Land kinderlose Haushalte sind, spielt die Einstellung gegenüber Kindern und jungen Eltern der Erwachsenen, deren Kinder bereits ausgeflogen sind oder derjenigen, die keine Kinder haben, eine bedeutende Rolle. An dieser Einstellung misst man auch die Familienfreundlichkeit einer Gesellschaft.

Wer spielenden, glücklichen und lärmenden Kindern einen Platz zur Entfaltung und Entwicklung im öffentlichen Raum schenkt, wer die Sprudelkraft, die Energie, die neu gewonnenen Freiheiten, die Entdeckungsgier und die Gestaltungsfreudigkeit der heranwachsenden Jugendlichen erkennt, weiss, dass die Zukunft gerade in diesen jungen oft verletzbaren Händen und Herzen liegt.

Sonderausstellung im Schweizerischen Landesmuseum, Zürich

FAMILIEN – alles bleibt, wie es nie war

16. Mai bis 15. September 2008

Datum: 14.05.2008

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