Männertag über Beziehungsabenteuer

"Voll krass!"

Rund Tausend Männer folgten der Einladung zum zehnten Schweizer Männertag in Bern. Sie erlebten eine sehr ehrliche und zugleich Mut machende Auseinandersetzung mit der männlichen Beziehungsrealität. Jugendliche stellten allerdings nach dem Tag die Frage, ob Heiraten sich überhaupt lohne...
…dann lohnt sich der Einsatz für die Beziehung eben doch: Männer füllten die Halle in Bern.
Johannes Warth
Christus als Modell: Manfred Engeli am Männertag.
Männertag über Beziehungsabenteuer

Dass Männer im Beziehungsabenteuer auch scheitern können, wurde bereits im ersten Interview klar. Wie ein Faden zog sich aber auch die Botschaft durch den Tag, dass ein Neuanfang immer wieder möglich ist. Zitiert wurde zum Beispiel Sprüche 24,16: "Denn siebenmal fällt der Gerechte, und steht wieder auf..."

Modelle, die nicht überfordern

Der Berner Psychologe und Ehetherapeut Dr. Manfred Engeli zeigte auf, wie Beziehungen gelingen können. Er wollte damit bei den Teilnehmern auch Druck wegnehmen. "Wir brauchen männliche Modelle, um zu lernen, wie wir als Männer in Beziehung stehen können. Ich darf zu dem werden, was ich wirklich bin!" Männer müssten also nicht etwas lernen, was sie überfordert, sondern in das hineinwachsen, was sie wirklich sind.

Engeli sprach auch von den Ängsten der Männer - und den wenig hilfreichen "typisch männlichen Beziehungsmustern". Doch haben Männer ein riesiges Privileg: Gott hat sich entschieden, ihnen in Jesus ein Vorbild für die männliche Seite seines Wesens zu geben. "Von ihm können wir lernen", sagte Engeli.

Probleme anders klären

Anhand verschiedener Konzepte zeigte der Referent bildhaft auf, was bei Männern Beziehungsfähigkeit fördert. Das "Beziehungsdreieck" verdeutlicht den Einfluss der Abhängigkeit von Gott auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und auf die Beziehung zu sich selbst. Weil Menschen als Beziehungswesen geschaffen sind, gibt es keine Freiheit im Sinne von Unabhängigkeit. Freiheit bedeutet Abhängigkeit von Gott. Wer dies lernt, muss nach Engeli mit seinen Erwartungen nicht mehr andere Menschen überfordern, wie dies in Beziehungen oft geschieht. Besonders zu beachten sei dabei, dass alles Negative, enttäuschte Erwartungen, Verletzungen etc. "oben rüber" geschickt, statt wie im Pingpong dem menschlichen Gegenüber zugespielt werde. Wie eine göttliche Kläranlage für das Schmutzwasser unserer Beziehungen.

Froh-locken

Die Männer gingen auch mit gut trainierten Lachmuskeln nach Hause. Die Beiträge des "professionellen Überlebensberaters und Ermutigers" Johannes Warth waren genial. Seine Wortspielereien blieben hängen. Männer seien oft Zu-Hörer, sagte Warth, sie müssten sich deshalb bewusst öffnen und hin hören. Er illustrierte auf der Flip-Chart, wie durch ein kleines Minuszeichen aus dem englischen Wort TRUST (Vertrauen) das Wort FRUST werden kann. Und er erklärte den Männern die Bedeutung des Wortes "frohlocken". Froh sein locke andere an, während viele Männer zuhause eher "mies vertreibend" wirkten.

…und nun - umsetzen!

Der Tag bot eine Fülle von Anregungen und kreativen Eindrücken. Die Veranstalter vom Männerforum gaben deshalb den Teilnehmern Zeit, das Gehörte für ihren Alltag zu bedenken. Johannes Warth sollte diese Zeit einleiten. So holte er sich zwei mutige Männer auf die Bühne. Einen von ganz vorne rechts, und einen andern von hinten links. Diese sollten nun ihre Plätze tauschen, womit die "Um-Setzung" vollzogen war. Eine Wohltat für Männer, die sich einfache Lösungen wünschen...

Manfred Engeli ging natürlich etwas anders an die Sache heran. Er forderte die Männer auf, zuerst Gott zu fragen, welche kleinen Schritte nun für sie dran seien. Viele hätten die Tendenz, sich mit hohen Zielen zu überfordern. Andererseits habe Gott für seine Kinder eine Art "riesiges Warenhaus", sagte Engeli: Da halte er grosszügig bereit, "was dran ist und was wir brauchen".

Bearbeitung: Livenet

Datum: 02.11.2007
Autor: Wilfried Gasser
Quelle: Männerforum

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