Vor und nach dem Tod

Fotoausstellung «Noch mal leben vor dem Tod» kommt nach Zürich

Die Fachorganisation «palliative zh+sh», die katholische Kirche und die reformierte Kirche Kanton Zürich haben gemeinsam die international bekannte Ausstellung «Noch mal leben vor dem Tod» in die Schweiz geholt. Die Ausstellung regt an, sich mit dem Sterben auseinanderzusetzen.
Fotoausstellung «Noch mal leben vor dem Tod»
Journalistin Beate Lakotta und Fotograf Walter Schels
«Noch mal leben vor dem Tod» Die Ausstellung kommt nach Zürich

Die Journalistin Beate Lakotta und der Fotograf Walter Schels haben Menschen im Hospiz besucht und sie bis zu ihrem Tod begleitet. Entstanden ist die eindrückliche Ausstellung «Noch mal leben vor dem Tod» mit grossformatigen Fotografien in Schwarz-Weiss. Die Porträtbilder, die vor und nach dem Tod entstanden sind, und die Texte über die porträtierten Menschen regen an, sich mit dem Sterben und den Sterbenden auseinanderzusetzen.

Würdevoll sterben

Für ein würdevolles Sterben stehen auch die Angebote der Palliativpflege. Entsprechend setzte sich auch die Fachorganisation «palliative zh+sh» dafür ein, die Ausstellung «Noch mal leben vor dem Tod» in die Schweiz zu holen. Auch die katholische Kirche und die reformierte Kirche des Kantons Zürich finden es wichtig, dass man sich auch dann mit dem Thema Sterben auseinandersetzt, wenn der Tod nicht offensichtlich und unmittelbar bevorsteht. Das schreiben sie in einer gemeinsamen Medienmitteilung.

Die Foto-Ausstellung wird für sechs Wochen in Zürich zu sehen sein – nämlich vom 8. Oktober bis zum 18. November 2016 in der Zürcher Limmat Hall. Zuvor wurde die Ausstellung «Noch mal leben vor dem Tod» schon auf der ganzen Welt gezeigt, zum Beispiel in London, Tokyo oder Montreal.

«In der Ausstellung wird viel geweint»

Wenn sie selbst einmal tot sei, wolle sie keine gruselige Sache sein, die man rasch in eine Kiste packe. Sie hoffe, dass sie auch als Tote ihre Würde nicht verliere, sagt Spiegel-Autorin Beate Lakotta, welche die Geschichten der porträtierten Menschen aufzeichnete und in einem Buch und in den Beschrieben zu den Bildern erzählt.

Journalistin Beate Lakotta freut sich über die Reaktionen, welche die Ausstellung bisher bereits hervorgerufen hat: «Die Bilder haben viele Menschen tief bewegt. Ich erinnere mich an einen jungen Mann in London, der ins Besucherbuch schrieb, er habe schon mehrere Suizidversuche hinter sich, aber jetzt wisse er, was wirkliche Probleme sind. Er gehe nun hinaus und wolle leben. In der Ausstellung wird viel geweint. Sie ist ein Ort, an dem man traurig sein darf. Menschen werden in der Ausstellung häufig überraschend mit persönlich erlittenen Verlusten, Trauer und der Angst vor der eigenen Endlichkeit konfrontiert. Vielleicht klingt das paradox, aber das kann sehr wohltuend sein. Viele Besucher sagen, die Ausstellung mache ihnen Mut, Dinge nicht zu verschieben.»

Noch mal leben vor dem Tod. Eine Ausstellung über das Sterben:
8. Oktober bis 18. November 2016
Limmat Hall Zürich, Hardturmstrasse 122,
Tram 17 bis Förrlibuckstrasse
Fotos von Walter Schels und Texte von Beate Lakotta

Zur Webseite:
Noch mal leben vor dem Tod

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Datum: 07.10.2016
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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