Eingefrorene Embryonen frei zur Adoption

Embryo
Umsetzen von tiefgefrierkonservierten Embryonen aus der Gefriermaschine in den Container

Der US-Kongress hat kürzlich eine Million Dollar für ein Programm genehmigt, welches die Adoption von Embryonen fördern soll. Die Hälfte des Geldes ging an die Organisation „‚Nightlight“. Mit dem Geld soll eine Website eingerichtet werden, die sich mit dieser Problematik befasst. Zudem werden Videofilme und Broschüren hergestellt. Die übrigen 500.000 Dollar wurden an andere christlich orientierte Gruppen und Zentren verteilt, welche auch eine Adoption befürworten.

Anlass dazu war folgende Entwicklung: Eine amerikanische Adoptionsagentur vermittelt tiefgefrorene Embryonen an kinderlose Ehepaare. Etliche Spender- und Empfängerpaare wurden von der Agentur Snowflakes in Fullerton (US-Bundesstaat Kalifornien) bereits zusammengebracht - Vermittlungspreis 4500 Dollar.

Allein in den USA lagern nach neusten Berichten 400'000 tiefgekühlte Embryonen in den Labors der Kliniken für Fortpflanzungsmedizin. In Grossbritannien wurden zwischen 1991 und 1998 mehr als 760 000 Embryonen durch künstliche Befruchtung erzeugt, 237 000 mussten bereits vernichtet werden, so "die Welt". 48 000 Embryonen wurden für Forschungszwecke verwendet.

Was geschieht mit den "überzähligen" Embryonen

Bei einer Eizellen-Spende werden etwa neun Eizellen entnommen und befruchtet, drei davon werden in die Gebärmutter der Patientin eingepflanzt. Falls auch die übrigen sechs Eizellen erfolgreich befruchtet wurden, liege es in der Entscheidung der Spender, was mit ihnen geschieht: Entweder werden sie eingefroren und können für eine spätere Schwangerschaft verwendet werden, falls die erste nicht erfolgreich verlief, oder sie werden der Forschung gespendet beziehungsweise einem anderen kinderwilligen Paar zur Verfügung gestellt. Nach der gesetzlich erlaubten Lagerfrist von fünf Jahren werden die Embryonen, die nicht älter als zwei Wochen sind, gemäss Human Fertilisation and Embryology Act vernichtet. Um dies zu vermeiden, wurde das Adoptionsprogramm gestartet.

Der Ausweg aus dem Dilemma

Die christliche Gesellschaft "Nightlight", gegründet 1961 durch den aufs Adoptionsrecht spezialisierten Rechtsanwalt Ronald L. Stoddart, ist eine nationale Mitgliederorganisation bestehend aus fast 3600 christlichen Rechtsanwälten, Richtern, Rechtsprofessoren, Juristen und Laien mit Mitgliedern aus allen fünfzig Staaten der USA. Diese non-profit Organisation ist seither in der Vermittlung von Adoptionen international wie regional tätig. Seit 2000 läuft das vom Kongress bewilligte "Snowflakes"-Programm zur Vermittlung von Embryonen über diese Agentur. Spenderfamilien werden wie bei traditionellen Adoptionen mit adoptionswilligen Familien zusammengeführt. Die Spenderfamilien sollen wissen wohin ihre Embryonenkinder kommen.

2001 kamen die ersten neun Babys zur Welt. Vierzehn Frauen seien Embryonen eingesetzt worden und sechs wurden schwanger, meldete "die Welt". Durch diese Art der Adoption solle verhindert werden, dass überzählige Embryonen, für die es nach einer künstlichen Befruchtung im Reagenzglas keine Verwendung mehr gebe, vernichtet werden müssen.

Ron Stoddart, Gründer der Embryonen Adoptions- Agentur und heutiger Vorsitzender schreibt auf der dafür speziell eingerichteten Website der "Nightlight"-Organisation: Mit fast 40 Jahren Erfahrung in Aptionsvermittlung, sei die christliche Vermittlungsagentur "Nightlight" bereit Spenderfamilien mit adoptionswilligen Ehepaaren zusammenzuführen. Obwohl der gesetzliche Rahmen in vielen Staaten der USA noch nicht gegeben sei, dürfen die Adoptionseltern darauf vertrauen, dass die Embryonenkinder mit derselben Sorgfalt vermittelt würden und denselben Schutz sowie Zukunftschance besitzen, wie dies bei traditionellen Adoptionen der Fall sei.

Quellen: Die Welt, www.snowflake.org , www.nightlight.org/nlca.htm , www.nightlight.org , www.theadoptionguide.com/News/LAtimes5-22-01.html

Datum: 13.08.2003
Autor: Antoinette Lüchinger

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