EKD-Auslandsbischof: Islamische Republik Iran "differenziert" sehen

Rolf Koppe

Hannover - Der Auslandsbischof der EKD, Rolf Koppe (Hannover), hat sich für eine "differenzierte Sicht" der Verhältnisse in der Islamischen Republik Iran ausgesprochen. Nach einem achttägigen Besuch in dem Land erklärte er am 24. Juni in Hannover, es gebe dort viele Möglichkeiten des Gesprächs mit Gelehrten, die die deutsche Kultur kennen und den Dialog suchen.

So sei der jüngste Besuch des Frankfurter Philosophen Jürgen Habermas in Teheran auf großes Echo nicht nur unter Studenten gestoßen. Anerkannt sei auch die deutschsprachige kirchliche Arbeit, die seit über 45 Jahren in einem eigenen Kirchenzentrum versuche, die Deutschsprachigen im Iran zu erreichen. Die einheimischen Minderheitskirchen brauchten "viel Ermutigung". Koppe besuchte auch zwei muslimische Dialogzentren, wo er mit Politikern und Professoren zusammentraf.

Ungefähr 98 Prozent der 66 Millionen Einwohner Irans sind Muslime. Die Zahl der Christen wird auf etwa 100.000 beziffert. Die Provinz Qazvin ist am 22. Juni von einem Erdbeben heimgesucht worden, bei dem mindestens 500 Menschen getötet wurden. Deutsche Hilfsorganisationen haben ihre Unterstützung angeboten. So will "humedica" (Kaufbeuren) ein christliches Ärzteteam zur Versorgung der Überlebenden in das Katastrophengebiet entsenden.

Datum: 29.06.2002
Quelle: idea Deutschland

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