Die Zukunft im Blick

5 Schlüssel für einen Glauben, der Zukunft hat

Dr. Martyn Lloyd-Jones (1899-1981) war ein wichtiger Evangelikaler des 20. Jahrhunderts. Der walisische Prediger und Arzt beschäftigte sich immer wieder mit der Frage, wie ein Glaube aussehen kann, der auch in der Zukunft Bestand hat.
Mann schaut aus dem Fenster (Symbolbild)
Martyn Lloyd-Jones

Lloyd-Jones identifizierte bereits vor vielen Jahren fünf zentrale Eigenschaften, die der evangelische Glaube haben muss, wenn er sich positiv weiterentwickeln soll. Diese fünf Punkte gehörten lange zu seinen persönlichen Zielen, doch er formulierte sie auch für andere Christen, um ihnen weiterzuhelfen. Sein Biograf, Ian Murray, machte in seiner Biografie des Kirchenmannes darauf aufmerksam, dass diese Punkte nach wie vor zeitlos gültig sind.

1. Die Hauptsache ist immer wichtiger als Detailfragen

In allen Angelegenheiten rund um die Einheit der Kirche gibt es Fragen, über die man nicht einfach hinweggehen kann: Was ist ein Christ? Was ist das Evangelium? Was ist die Gemeinde? Martyn Lloyd-Jones verfocht immer die Meinung, dass die Christenheit keine indifferente Masse von Menschen war, sondern aus denen besteht, die an das Evangelium, den Tod und die reale Auferstehung von Jesus, glauben. Vehement kritisierte er die ökumenische Bewegung. Und ein Christ, der Gott nicht angenommen hatte, war für ihn ein Widerspuch in sich. Gleichzeitig hatte er eine grosse Weite in den Detailfragen, die den Kern des Glaubens nicht berühren.

2. Negatives darf das Positive nie überwiegen

Als Prediger der Westminster Chapel in London war sich Lloyd-Jones sehr wohl bewusst, dass Ermahnung und Warnung wichtige Elemente seiner Botschaften waren. Doch die Freude, das Gute an der guten Nachricht und die Dankbarkeit überwogen immer bei ihm.

3. Gottes Wunder sollten uns sein allgemeines Handeln nie vergessen lassen

Lloyd-Jones war begeistert von Gottes wunderbarem Handeln in der Geschichte, zum Beispiel durch Erweckungen. Doch das normale Leben mit Gott hatte für ihn immer den gleichen Stellenwert. Diese Spannung beschrieb er so: Wer Erweckung überbetont, wird schnell zum Mystiker, wer dagegen nur noch den Glaubensalltag im Blick hat, produziert tote Rechtgläubigkeit. Beide Aspekte müssen Hand in Hand gehen.

4. Ausgeglichenheit, Mässigung und Selbstwahrnehmung sind in jeder Auseinandersetzung wichtig

So kämpferisch Lloyd-Jones in vielerlei Hinsicht war, es war ihm wichtig, mit Andersdenkenden im Gespräch und dabei selbst korrigierbar zu bleiben. Er erwartete Ausgeglichenheit, Mässigung und eine geschärfte Selbstwahrnehmung für sich selbst genauso wie für sein jeweiliges Gegenüber. Deshalb setzte er sich immer wieder geduldig mit Menschen zusammen, die seine Ansichten nicht teilten. Seine Standpunkte vertrat er dennoch klar und deutlich.

5. Wir brauchen ein Bewusstsein von der Vergänglichkeit und müssen in die nächste Generation investieren

Wie viele andere evangelikale Leiter lebte Lloyd-Jones quasi in zwei Welten: Einerseits sehnte er sich nach dem kommenden Reich Gottes, andererseits investierte er viel Energie in die nächste Leitergeneration. Dabei spielten seelsorgerliche Begleitung, lehrmässige Ausrüstung und immer wieder Ermutigung die wichtigsten Rollen. Viele seiner Bücher und Vorträge entstanden nur, um andere auf den Dienst vorzubereiten, den sie tun sollten, wenn er nicht mehr da wäre.

Zum Thema:
«Lehre mich bedenken»: Weil das Leben so kurz ist…
Billy Graham: Wer sagt, was die Zukunft bringt?
Glauben lernen: Frei von Zukunftsangst

Datum: 20.09.2017
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet, Evangelical Focus

Werbung
Livenet Service
Werbung