Der Grösste bekennt sich (leider) nicht zum Höchsten

Der im türkischen Mardin geborene Sultan Kösen gilt als der grösste Mensch der Welt. Ein gutartiger Tumor liess bei ihm immer wieder Wachstumshormone ausschütten, bis er eine Grösse von 2,51 Meter erreichte. Er wäre noch weiter gewachsen, bis das Herz nicht mehr mitgemacht hätte. Doch vor etwas mehr als drei Jahren konnte das Wachstum durch eine Hormon-Behandlung gestoppt werden.

Derzeit zirkuliert – begleitet von grossem Jubel – ein Video durch das Netz. Selbst die britische «Daily Mail» spricht davon, dass der grösste Mann der Welt, Sultan Kösen, sich habe taufen lassen. Der 2,51 Meter grosse Türke machte dieses Bekenntnis offenbar öffentlich, in einem Fluss nahe einer Brücke, die ebenfalls mit Leuten vollbepackt ist. Doch leider entspricht diese Darstellung nicht der Wahrheit.

Es ist Margarito Machaguay

Genaueres Hinsehen im Facebook-Video bringt zu Tage, dass es sich um eine Falschmeldung handelt. Tatsächlich ist der getaufte Mann sehr gross, hat eher einen asiatischen Touch und schwarze Haare. Aber er gleicht Sultan Kösen nicht einmal ansatzweise.

Im Bild zu sehen ist offenbar Margarito Machaguay, der grösste Mann Perus, der 2,31 Meter misst und sich zur Adventisten-Gemeinde bekennt.

Jeder braucht Gott

Verschiedene Portale schrieben mittlerweile, dass sich Tausende versammelten, um die Taufe von Sultan Kösen zu sehen. Ob er, der mit grösster Wahrscheinlichkeit Muslim ist, Christen künftig positiver wahrnimmt, wenn sich solche Meldungen verbreiten? Denn früher oder später dürfte ihm, auch via Sharing in der «Daily Mail», die Social Media-Ente vor Augen geführt werden. Es ist, als würde jemand fälschlicherweise berichten, dass ein bekannter Christ, sagen wir mal Michael W. Smith, zum Islam konvertiert sei.

Zahlreiche Kommentierende schreiben auf Facebook, dass jeder Gott brauche, egal ob arm oder reich, egal ob gross oder klein. Das ist lobenswert und richtig. Genauer hinsehen jedoch auch.

Zur Webseite:
Facebook-Video von Taufe

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