Lesen sie auch in der Ferienzeit die Bibel?

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Bei Paul Brigger, Leiter Redaktion Religion bei Radio DRS, steckt die Bibel als Pocketausgabe im Reisegepäck. Vor allem öffnet er das Buch der Psalmen – "je nach Wetter und Tageszeit", sagt er. Als Thema steht für ihn das Jahr der Bibel 2003 im Vordergrund, zu dem er sich die ersten Gedanken macht.

Ruedi Reich, Kirchenratspräsident der evangelisch-reformierten Kirche im Kanton Zürich, öffnet die Bibel täglich: "Die Bibel ist dort, wo sie immer liegt. Nämlich eine auf meinem Arbeitstisch und eine auf meinem Nachttisch", sagt Reich. "In den Ferien bleibt nur die auf dem Arbeitstisch geschlossen. Jeden Tag lese ich die Herrenhuter Losungen. Diese begleiten mit durchs Jahr. Auch den Text vom "Tägliches Wort-Kalender" lese ich regelmässig." Besonders stark beschäftigt sich Reich mit dem Buch der Psalmen. "Es ist das eigentliche Gebetsbuch der Kirche und schafft Verbindung zum Judentum. Mich fasziniert die realistische Auseinandersetzung der Psalmen mit der Welt, mit dem Menschen und mit Gott."

Peter Wick, Dozent an der Universität Basel, nimmt eine kleine Lutherbibel, ein griechisches Neues Testament und wahrscheinlich auch eine hebräische Bibel in sein Reisegepäck. In der Lutherbibel liest er gemeinsam mit seiner Frau die Psalmen. Besonders freut er sich darauf, ein biblisches Buch genau zu lesen, ohne dass er dazu weitere Fachliteratur konsultieren müsste oder das Lesen schon auf einen bestimmten Zweck ausrichten sollte. Zur Zeit beschäftigen ihn die Aufbrüche in der Bibel, etwa Abraham und Moses. Das Thema, das ihm dabei nachgehe: Christsein heisst, sich nirgends auf dieser Erde definitv einrichten können, sondern bereit sein, immer wieder neu aufzubrechen.

Samuel Lutz, Synodalratspräsident der reformierten Kirche Bern-Jura, denkt offenbar nicht ans Reisen. Er hat viele Bibeln in seinem Arbeitszimmer. Die eine Bibel steht in seinem Büro in Bern (Zürcher Übersetzung, griechisches Neues Testament und Konkordanz). Diese brauche ich vor allem zur Überprüfung von Gedankengängen und zum Nachschlagen (fürs Zitieren). Die andere Bibel zum Gebrauch liege links neben dem I-Mac in der Bibliothek zu Hause. Mit dieser arbeite er. Eigentlich arbeite er mehr mit der Heiligen Schrift, als dass er sie bloss lese. Meist gehe er dabei thematisch vor und brauche dazu die Konkordanz. "Es gibt aber auch Tage, an denen ich die Bibel (das äussere Wort) nicht öffne. Immerhin schöpfe ich dann oft im inneren Wort, dem auswendig gelernten Repertoire", sagt Lutz. In diesem Sommer beschäftigen ihn vor allem die Themen "Farben der Liebe" und "der Friede" (ausgehend von Philipper 4,7).

Die Bibel von Michelle Krauss reist mit, entweder im Handgepäck oder im Koffer. Allerdings geht die Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit bei der Missionsgesellschaft OM in diesen Sommermonaten weniger in die Ferien als an diverse OM-Einsätze. Unterwegs liest Krauss die Psalmen und die Sprüche. Die Sprüche sind für sie die Quelle von Weisheiten und Weisheit wünscht sie sich für ihr Leben. An den Psalmen inspirieren die OM-Verantwortliche die starken Gefühle, die tiefschürfenden Auseinandersetzungen mit dem Menschsein und die Frage der Gottesbeziehung. Besonders will sie der Frage nachgehen, was Gott im Alten Testament über sich selber sagt.

Datum: 18.08.2002
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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