Doppelhochzeit

Meine Gedanken und Gefühle sind im Moment voll und ganz auf das erste ausgerichtet. In wenigen Monaten werde ich in die Kirche gehen und vor den Traualtar treten, um einen Bund mit meiner Geliebten zu schliessen.

Nur zwischendurch entweichen meine Gedanken in die Zukunft, zum zweiten Fest. Es soll angeblich noch grösser, noch wunderbarer, noch grosszügiger und noch umwerfender werden. Davon habe ich zumindest gelesen. Die Bibel beschreibt die Vermählung von Jesus mit denen, die ihn lieben. Ich bin einer davon.

Wieso gebraucht die Bibel solch ein Bild für die Ewigkeit? Weil es viele Gemeinsamkeiten gibt!
Da ist die überschwengliche Vorfreude auf die Intimität der Ehe, diese tiefste und innigste Beziehung, die überhaupt möglich ist. Kein anderes Bild ist geeigneter, um den Menschen einen Vorgeschmack des Himmels zu geben.

Oder der tiefe Friede, der meine Beziehung zu meiner Geliebten und zu meinem Geliebten, Jesus, begleitet. Ein Friede, der mir sagt, dass es keinen besseren Weg und kein höheres Ziel gibt, das ich hätte wählen können.

Oder die göttliche Liebe, die meine Ehebeziehung umschliessen und schützen wird, die uns wie ein unsichtbares Band aneinander und zusammen an Jesus schmiedet.
Oder die kribbelnde Neugier auf den Auftritt der Braut, auf ihren Schmuck, ihre makellose Schönheit, ihr strahlend weisses Kleid. Eine Neugier, die jetzt schon mein Innenleben malträtiert, weil sie befriedigt werden will.

Deshalb freue ich mich von ganzem Herzen auf meine Hochzeit, lasse meine Gefühle tanzen und singen und erwarte den grossen Tag. Und gleichzeitig erheben sich meine Gedanken in den Himmel und verstehen einen kleinen Hauch von Jesus' heisser Liebe und brennendem Verlangen, seine Braut zu bekommen. Und wenn Jesus an meiner Hochzeit seinen Ehrenplatz eingenommen hat, werde ich ihm zuzwinkern und ihm einen Kuss zuhauchen.

Simon Kaldewey ist 23 Jahre alt und arbeitet bei den Vereinigten Bibelgruppen (VBG) als Schülerberater in der Region Baselstadt/land. Berufsbegleitend studiert er Theologie am IGW (Institut für Gemeindebau und Weltmission).