Ehrlich vor Gott

«Es gibt Tage, da kann ich vor Verzweiflung nur meine Hände heben»

Worship-Sängerin Alisa Turner ist durch schwere Zeiten gegangen. Sie kämpfte mit der Krankheit Borreliose, ihr Vater starb früh und sie verlor ihr Baby 71 Minuten nach der Geburt. Dennoch ist ihr Glaube stärker denn je und mit ihrer Musik will sie Menschen mit Gott verbinden.
Alisa Turner

In diesen Tagen erscheint das Debütalbum der Songwriterin und Worshipleiterin Alisa Turner aus Nashville. Das Piano bezeichnet sie als Begegnungsort mit Gott, wo sie ihm alles hinlegen könne, Freude, Schweres, Schmerz und Hoffnung.

Ihr Leben war nicht einfach. Jahrelang kämpfte sie gegen die zehrende Krankheit Borreliose. Während sechs Jahren war sie deshalb bettlägerig. Es hiess, dass sie wegen der Krankheit kein Kind würde bekommen können. Umso grösser war die Freude, als sie zusammen mit ihrem Mann Jamie einen Sohn erwartete. Doch London, wie der Junge hiess, lebte nur 71 Minuten.

Uneingeschränkter, ungefilterter Worship

Ihre Musik erinnert deshalb an die Psalmen, in denen David all seine Gefühle vor Gott ausbreitet. Aufgeben sei für Turner keine Option, im Gegenteil, sie folgt den Fussstapfen ihres verstorbenen Vaters, der Worshipleiter war. Sie bezeichnet sich als Daddy's Girl, doch ihren Vater verlor sie, als sie 20 Jahre alt war.

Ihre herzzerbrechende Vergangenheit münzt sie in ihrem Liedgut in eine Geschichte der Hoffnung um. Auf den Kummer der Vergangenheit reagiert sie mit uneingeschränktem, ungefiltertem Worship – wie sie auf ihrer Website selbst beschreibt.

«Er ist meine Hoffnung»

«Ich denke, dass mich der Herr so geschaffen hat, gezeichnet durch die Emotionen, die durch die Musik kommen. Wenn ich am Piano sitze, zieht er mich immer zu sich und weckt die Träumerin in mir. Ich verlasse das Piano immer anders als ich noch vor dem Hinsetzen war. Ich stehe auf im Wissen, dass er mich sieht und mit mir ist. Er ist meine Hoffnung.»

Schon vor siebzehn Jahren habe es ausgesehen, als würde sie einen Plattenvertrag erhalten, doch die Reise sei rasch vorbei gewesen. Dennoch gab sie nicht auf: «Ich war nicht entmutigt, sondern es forderte mich heraus, Beziehungen zu knüpfen. Und mein Gebet änderte sich. Aus 'Herr, bitte öffne diese Türe' wurde: 'Herr, welche Türe auch immer du öffnest, ich gehe hindurch'.»

«Da ist der Worship am lautesten»

Nach all diesen Erlebnissen würden sich wohl viele in eine dunkle Ecke verziehen. Doch Alisa kehrte ans Piano zurück. Ihr Produzent Michael Farren: «Jeder hat seine Geschichte des Zerbruchs. Doch wenn man von jemandem hört, der durch einen solchen Schmerz gegangen ist und nun dasteht und von der Güte Gottes spricht, dann ist der Worship am lautesten.»

Ihr Leben und ihre Geschichte seien unschön, schreibt Alisa Turner. «Es gibt Tage, da kann ich nur meine Hände in Verzweiflung zur Anbetung erheben. Ich kenne die schweren Teile des Lebens und ich kann mitfühlen, wenn jemand durch schwierige Situationen geht. Der beste Weg, um andere zu führen, ist durch das eigene Vorleben. So mache ich einfach Worship. Das ist alles, was ich tun kann.»

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Datum: 01.09.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Premier / GMA / aliseturner.com

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