Drummer von Iron Maiden in Worship-Band

Nicko McBrain hat hinter der «Schiessbude» ...
... von Iron Maiden ...
… alle Hände voll zu tun.
McBrain guckt fröhlich aus seiner «Wäsche».
Iron Maiden – dieser Schriftzug ist hinlänglich bekannt.

Nicko McBrain ist Christ – und Schlagzeuger in einer der bekanntesten Bands der 80er Jahre, «Iron Maiden». Ausser auf Konzertbühnen spielt er auch in den Gottesdiensten seiner Gemeinde in Florida.

Über 50 Jahre ist Nicko heute alt, und immer noch sitzt er hinter der Schiessbude von Iron Maiden. Aber mittlerweile nicht nur dort. Er ist Teil des Worship-Teams der «Spanish River Church» in Florida. Das christliche Leben seiner Frau Rebecca hat ihn selber zum Glauben geführt. «Ohne die Gemeinde und die Beziehung zu Gott wüsste ich nicht, wo ich jetzt wäre. Ich weiss einfach, ich will bereit sein, mein Leben für Gott zu führen», sagt McBrain.

Nicko kommt zu den Maidens

Geboren wurde der in Hackney, Ost-London. Als Zwölfjähriger erhielt er sein erstes Schlagzeug, und als er die Schule im Alter von 15 verliess, war er bereits mit verschiedenen Bands in seiner Gegend aufgetreten. Sein Ruf als solider Drummer machte ihn bald zu einem begehrten Studiomusiker. In dieser Zeit eroberte in England eine neue Heavy-Metal-Band die Charts: «Iron Maiden», so benannt nach einem mittelalterlichen Folterinstrument. Ihre Alben verkauften sich millionenfach. Rasch erobert diese Truppe auch die USA, Asien und Europa.

Dann hatte Nickos Band die Möglichkeit, mit Iron Maiden an einem Festival in Belgien zu spielen. Die Bandmitglieder entdeckten Nickos starke Präsenz und sein präzises Spiel. Wenig später verliess der damalige Maiden-Drummer die Band, und Nicko war als Nachfolger erste Wahl. Rasch hatte er sich an den neuen Lebensstil gewöhnt: Limousinen statt verrosteter Karossen, und finstere Hotelzimmer wurden ersetzt durch verschwenderische Suiten. Abgestandenes Bier wich dem Alkohol der obersten Regalen; Ruhm und Glück warteten auf Nicko.

Die Schöne und ... der Nicko

Maiden kannte kein Runterschalten. Jedes Album verkaufte sich noch besser als das vorangegangene. Die weltweite Fangemeinde wurde wuchs und wuchs. Fast nonstop war die Band auf Tournee.

In diesen Jahren verliebte sich Nicko in Rebecca; kurze Zeit später heirateten die beiden. Söhnchen Justin gesellte sich dazu. Während Nicko weiter mit Iron Maiden tourte, blieb Rebecca mit ihrem Sohn daheim. Dort erzählte ihr ein befreundeter Nachbarn das Evangelium und führte sie zu einer persönlichen Beziehung mit Jesus Christus. Es dauerte nicht lange, bis Nicko diese Veränderung bemerkte.

Der Mann, der bei Iron Maiden auf die Pauke haut, kam heim und traf seine Frau beim Bibelstudium an. Ob er nicht mit in den Gottesdienst kommen wolle? Widerwillig sagte er zu. Doch sein erstes Kirchenerlebnis seit jenem Wechsel bei seiner Frau geriet zu einer Enttäuschung. Alles drehte sich einzig ums Geld. «Ich dachte damals: Vergiss es. Warum bin ich hier? Da geh ich nie wieder hin!»

Der Morgen vor dem Showdown

Rebecca und Gott gaben aber nicht auf. Seine Frau wollte es mit einer anderen Gemeinde probieren, der «Spanish River Community Church». Schon vom ersten Gottesdienst war Nicko hin und weg. Die Musik war zeitgemäss, ein Künstlerteam zeigte einen Sketch zur Botschaft, und die Predigt handelte von Sachen, die man fürs Leben brauchen konnte. Wenn es Pausen im Tourneeplan gab, ging Nicko seitdem mit in die Kirche.

Eines Morgens lag Nicko im Bett, komplett erschöpft von einer überdrehten Tournee. Rebecca weckte ihn auf und fragte, ob er mit ihr in die Kirche gehen würde. Er wehrte ab: «Nein, geh ohne mich!» Rebecca liess nicht locker: «Wenn Du nicht für dich selber gehen willst, dann geh für deinen Sohn.» So kam Nicko also doch mit.

Drummer trifft Schöpfer

«Ich kann mich nicht erinnern, was den Ausschlag gegeben hatte. Aber mitten in einem der Lieder heulte ich mir die Augen aus dem Kopf. Ich stand einfach da und fragte mich, was mit mir los ist.» Dann wurden die Leute gebeten, für das Schlussgebet aufzustehen. Nicko konnte nicht. «Ich sass nur da und fragte mich: Warum kann ich nicht stehen? Ich hab doch letzte Nacht gar nichts getrunken!» Nicko ist sicher, dass die Hand des Heiligen Geistes stark auf ihm lag.

«Wenn du Christus persönlich kennenlernen willst, dann öffne dein Herz und bitte ihn, hineinzukommen», sprach der Pastor. Nicko weinte wieder. Es war der Zusammenbruch nach all den Jahren des Wegrennens und des Lebens nach eigenen Massstäben. Jetzt stand Nicko vor seinem Gott und bat Jesus Christus in sein Leben. Ein unersättliches Verlangen nach Jesus fing an. «Ich lieh mir die Bibel meiner Frau und las die ersten vier Schriften des Neuen Testaments in einem Zug. Eine Liebesbeziehung mit Jesus hatte in meinem Herzen begonnen.»

Nicko, der Worshipper

Dann wurde er angefragt, ob er in der Worship-Gruppe der Gemeinde mitspielen wolle. Er sagte zu. Vor dem ersten Auftritt gab es ein Gebetsmeeting, dann stand Nicko erstmals auf der Gemeindebühne. «Ich war extrem nervös. Ohne Probleme konnte ich vor 250'000 Menschen spielen. Aber hier, vor 800 bis 1000 Leuten, das erschreckte mich. Ich sass hinter dem Schlagzeug und sagte zu Gott: Danke für das Talent, das Du mir gegeben hast, damit ich für Dich spielen kann.»

Kurz nachdem er Christ geworden war, musste Nicko eine überaus schwere Entscheidung treffen: Sollte er wieder mit Iron Maiden auf Tour gehen oder nicht? Nach viel Gebet spürte er, dass es richtig ist, weiter dabeizusein.

«Ich habe Zeit, um tiefer zu graben. In meinem Leben ist ein grösserer Ruf. Ich kann auf die weiteren Instruktionen ruhig warten. Wenn Er will, dass ich ein weiteres Album aufnehme, dann ist das gut. Wenn nicht, ist es auch gut. Gott will mich brauchen, damit ich andere Menschen bewegen kann.»

Fan wird Christ

Ein Iron-Maiden-Fan wurde Christ, nachdem McBrain in einem Kaffeehaus über jenes Erlebnis mit Gott und sein Leben mit ihm berichtet hat. «Die Art, wie der Heilige Geist an diesem Abend den Raum erfüllt hatte, war gewaltig», sagte McBrain. «So etwas hab ich weder vorher noch nachher wieder gespürt. Ein junger Mann, ein Iron-Maiden-Fan, kam extra, weil er gehört hatte, dass ich da bin. Nachdem meinem Zeugnis ging er ins Parkhaus und weinte in seinem Auto. Dann bat er Jesus in sein Leben.» Das freut Nick noch heute riesig. «Die meisten wissen nicht so recht, was sie sagen sollten, wenn sie mal vor Gott stehen. Ich denke, ich werd sagen: Ich liebe dich, ich liebe dich wirklich. Und ich hab noch jemand anderen mitgebracht, der dich kennengelernt hat.»

Nicko McBrain als Worshiper gibt es auch auf CD. Die Lobpreisgruppe seiner Frau Rebecca produzierte einen Silberling mit acht Songs, die über ihre offizielle Webseite erhältlich ist: www.geocities.com/rebeccamcbrain (mit zwei Hörbeispielen).

Quellen: Livenet, Sanctuary, Willow Creek

Datum: 12.06.2005
Autor: Daniel Gerber

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