„Ich würde mich wieder für die STH entscheiden“

Wird ab Herbst Studierende an der STH betreuen: Barbara Bielmann
Familiäre Atmosphäre: Studierende diskutieren mit Rektor Jacob Thiessen über eine Bibelstelle.

Am letzten Sonntag hat die STH Basel ihr Studienjahr 2004/05 mit einem Freundestreffen abgeschlossen. Barbara Bielmann gehört zu den zehn Studierenden, die diesen Sommer die Schlussexamen durchlaufen.

Trotz vier Jahren Anstrengung, Druck und heftigen Diskussionen würde sie sich wieder für ein Studium an der bibeltreuen Hochschule entscheiden, sagt Bielmann. Vor allem die „heimelige“ Atmosphäre, die in der STH herrscht, habe ihr geholfen, nicht aufzugeben.

Rasch fand Bielmann in die überblickbare Gemeinschaft der Studenten hinein. „Von allen Seiten bekam ich Ermutigung, wenn ich sie brauchte.“ Kontakt hatte und hat sie auch mit jüngeren Studenten, die nach ihr begonnen haben.

Offene Atmosphäre

Unter dem Ende 2003 verstorbenen Gründerrektor Samuel R. Külling war der Schulbetrieb stärker reglementiert als jetzt; wie andere Studentinnen ging Bielmann erst in den letzten Jahren aus sich heraus.

Der Wechsel im Rektorat zu Jacob Thiessen hat dem STH-Haus am Mühlestiegrain im Basler Vorort Riehen eine offenere Atmosphäre gebracht. „Wir gehen heute rascher zum Rektor, wenn wir eine Frage oder eine Bitte haben. Wir sind noch mehr eine familiäre Gemeinschaft geworden.“

Auf dem Boden der Bibel

Barbara Bielmann hat im Praktikum bei einem reformierten Pfarrer weitere Facetten des kirchlichen Lebens kennengelernt. Nun erarbeitet sie die Examensexegesen: das Buch Habakuk, Teile der Bergpredigt und des Epheserbriefs. „Ich war von Anfang an fasziniert davon, wie die Dozenten und Mitarbeiter als wissenschaftlich gebildete Männer und Frauen sich in allem entschieden auf die Bibel stützen.“

Selbstbewusst zum Glauben stehen

Eine solche Haltung – dass der Bibel in allem, was sie sagt, Vertrauen geschenkt werden kann – wird in den Landeskirchen manchmal als Ausdruck mangelnder Bildung abgewertet.

Bielmann ist heute überzeugt, dass man auch als AkademikerIn einen solchen Glauben haben darf. Das Ja zur Bibel als Offenbarung Gottes habe sie geprägt, sagt sie. „Und mir das nötige Selbstbewusstsein gegeben, zu meinem Glauben zu stehen – als angehende Theologin!“

Dozenten aus verschiedenen Kirchen

Weiter schätzt die Baslerin an der staatsunabhängigen Hochschule die Vielfalt der Dozenten, die aus verschiedenen Kirchen und Werken stammen. „Kaum hatte ein Dozent eine meiner Wissenslücken gefüllt, kam ein anderer und riss sie wieder auf.“ Der Wechsel der Dozenten (viele lehren blockweise) fördert die Reflexion: „Immer wieder haben wir stundenlang aufs Heftigste diskutiert und verzweifelt nach der angemessenen, ‚richtigen’ Lösung gesucht.

Antworten – manchmal

Barbara Bielmann ist überzeugt: „Nur wenn man selbst schon um eine Antwort gerungen hat, kann man später als Theologe die Fragen der Menschen verstehen und manchmal auch beantworten. Ich sage absichtlich ‚manchmal’ – denn im Studium an der STH habe ich gemerkt, dass es eine endgültige Antwort nicht immer gibt, und auch gelernt, dies zuzugeben.“

Datum: 06.06.2005
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung