Er gab sein Leben für die Menschen auf Mindanao

Bill Hyde
Menschen

Er wusste, dass er sein Leben riskierte, aber er blieb auf Mindanao. Bill Hyde war ein erfahrener Missionar der US-Kirche der Südlichen Baptisten. Seit 1978 hatte er in den Philippinen gearbeitet. Im August 2000 schrieb er seinen Freunden: „Entführungen, Bombenanschläge, das Niederbrennen von Dörfern, Hinterhalte, Morde, Verletzungen, Drohungen, Vertreibungen und andere Formen terroristischer Aktivität sind normal geworden für die Menschen, die auf unserer Insel Mindanao leben“. Und doch verzog sich Bill Hyde nicht in eine ruhige, sichere Ecke.

Auf Mindanao leben Muslime, die im katholisch geprägten Inselreich der Philippinen Autonomie fordern. Seit langem kämpfen Guerillagruppen, die auch auf benachbarten malaysischen Inseln Unterschlupf finden, für einen eigenen, islamischen Staat, wie die amerikanische Baptist Press schreibt. Mit seiner Frau Lyn nahm Bill Hyde die Gefahren in Kauf, die der Dienst auf Mindanao, der südlichsten grossen Insel der Philippinen, mit sich brachte.

Trotz Bomben: ‚Das Werk des Herrn geht weiter‘

„Obwohl einige kleine Bomben hochgegangen und oft Bombendrohungen geäussert worden sind, fühlen wir uns recht sicher“, schrieb er im erwähnten Rundbrief. „Wir informieren uns und passen auf, wohin wir gehen. Manchmal ist unsere Bewegungsfreiheit in der Provinz eingeschränkt, aber das Werk des Herrn geht weiter, trotz Friedens- und Ordnungsproblemen“.

Auf Mindanao leben 18 Millionen Menschen, weniger als zehn Prozent von ihnen sind evangelische Christen. Bill arbeitete als Gemeindegründer und Lehrer in Gebieten, wo sonst keine Missionare hingingen. Er schulte Gemeindeleiter und half ihnen, selbst neue Gruppen von Christen zu bilden und zu stärken. Nach ihren Berichten wurden aufgrund der Schulungen von Bill Hyde zwischen 1998 und 2000 mehr als 300 christliche Gemeinden gegründet.

Hörer wie trockene Schwämme

Die Hydes hatten in den Einheimischen begeisterte Zuhörer, die an den Schulungsabenden kaum genug bekamen und bis tief in die Nacht weiter diskutierten. „Meine Kollegen und ich sind es gewohnt, abwechslungsweise auf einer Bank hinten im Raum zu schlafen, wenn wir gerade nicht unterrichten, so dass wir als Team 20 Stunden ohne Unterbruch lehren können.“

Bill Hyde verlegte sich in den letzten Jahren darauf, neue Gemeinden zum evangelistischen Wirken herauszufordern. 1999 führte er im Juli eine Reihe von Versammlungen durch, in denen viele Hörer zum Glauben an Christus kamen. Innert Monaten wuchs die Gemeinde auf 80 Gottesdienstbesucher.

Die Christen richteten in fünf Nachbardörfern, wo Stammesangehörige leben, Bibelstudiengruppen ein, und bald hatten sich 100 dieser Menschen auf den Namen von Christus taufen lassen. Allein in jenem Jahr unterrichteten Bill und Lyn Hyde über 3'000 Einheimische.

Im letzten Sommer wollte Bills Team auf einem Dorfplatz den Jesus-Film zeigen. Aber ein starker Regen durchnässte die Ausrüstung. Die Vorführung musste abgesagt werden. Am folgenden Abend war eine Disco für die Jugendlichen angesetzt. Als die Ausrüstung wieder funktionierte, verfügte der Dorfälteste, dass anstelle der Disco der Film laufen sollte.

Am Dienstag, 4. März 2003, starb Bill Hyde an den schweren Verletzungen, die er bei einem Bombenanschlag von Terroristen auf den Flughafen von Davao City erlitten hatte.

Datum: 08.03.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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