Interview mit John Brack

John Brack

Was war Ihr kulturelles Highlight im letzten Monat?
Meine Party Night im Albisgüetli, Zürich, wo der längste Country Event der Welt (gemäss Veranstalter) stattfindet. Ich lade mir dazu immer viele Gäste ein und es entsteht eine wunderschöne Mischung aus Kultur und Musik mit behinderten und nichtbehinderten Künstlern. Dieses Jahr sangen und spielten Künstler aus Kanada, England, Hawaii und der Schweiz. Es ist schon komisch, dass es möglich ist, mit Musik eine friedliche Koexistenz aufzubauen, dies sollte doch mit Gott auch möglich sein.

Wie verwöhnen Sie Ihre Seele?
Mit Gospelmusik Southern Style, mit Reisen in Gebiete wo ich mich zu Hause fühle, bei Freunden in einer Sommernacht auf der Veranda, während leise Swingmusik ertönt, in einer stillen Sternennacht auf meinem Balkon wenn alle Lichter gelöscht sind und vor allem wenn ich in einer Kirche ein Konzert geben darf und ich fühle, wie ich die Menschen ansprechen kann. Dann freut sich meine Seele.

Welche Gabe möchten Sie besitzen?
Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit meinen Gaben, aber manchmal wäre so ein bisschen Gedankenlesen können schon schön.

Was tun Sie, wenn Sie einmal nicht mehr im Rampenlicht stehen?
Weiterhin Musik machen und schauen, wohin es mich verschlägt oder wie sich meine weiteres Leben gestaltet.

Wen schätzen Sie, obwohl Sie ganz anderer Meinung sind?
Jeden, der seine Meinung vertritt, darum kämpft, aber dann auch anerkennen kann, dass der Gegner auch eine Meinung hat, die er genau so stark vertritt.

Ihr schönstes Konzerterlebnis?
Ich kann unmöglich aus meinen vielen Highlights dasjenige herausnehmen, welches für mich das Schönste war, aber einer meiner Höhepunkte war sicherlich das erste Zusammentreffen mit Simon Estes beim CSI in Zürich, als wir den Gospel "Nobody Knows" zusammen sangen und uns 10000 Pferdebegeisterte zuhörten. Es war totenstill im Hallenstadion, die Tränen strömten zuhauf, es war ein einmaliges Ereignis, das für viele Menschen immer präsent sein wird, so auch für mich

Auf welche Frage möchten Sie gerne eine Antwort finden?
Es gibt viele Fragen, die mich und sicherlich auch andere Menschen beschäftigen und es fällt mir schwer, eine Frage speziell zu nennen obwohl manchmal frage ich mich schon mit den Worten von Kris Kristofferson: "Why Me, Lord?"

Der "Lord" bei Kristofferson bezieht sich auf Gott. Sie beschäftigen sich auch mit Glaubensfragen. In einem andern Interview haben Sie einmal den vielbeachteten Satz gesagt "Jesus müsste den Leuten wieder mal sagen, wo's langgeht!" Wo geht's denn lang - oder anders gefragt: was machen die Menschen falsch?
Wenn ich das so genau wüsste. Ich glaube einfach, dass es nicht das Ziel von Gott war, dass wir uns ständig die Köpfe einschlagen und uns nicht nur körperlich verletzen. Wenn jeder den anderen einfach sich selbst sein liesse, wäre wahrscheinlich schon viel geändert. Aber dies ist leichter gesagt, als getan, "menschelt" es doch überall, und "nobody's perfect". Aber man könnte es zumindest versuchen und vielleicht sollte der Bibelspruch, den ich immer bei mir trage "Let us not love in word or in tongue, but in deed and truth" (1. John 3.18) ein bisschen mehr das Motto der Menschen werden. Übrigens, für diejenigen, die nicht so gut Englisch können, hier die sinnbildliche Uebersetzung: "Weniger Schnurre, meh mache!"

Was müsste Gott anders machen?
Es steht mir nicht zu, Gott aufzufordern, etwas anders zu machen, nur weil ich es als Mensch nicht verstehe, wenn etwas geschieht. Ich wünschte mir manchmal, er würde gewisse Ereignisse nicht zulassen, aber wie gesagt, Er weiss schon, was er macht.

Das Wichtigste, was Menschen über Gott wissen müssen?
Gott ist überall, wir müssen Ihn nur suchen, dann finden wir Ihn auch. Er ist Hoffnung und das ist das Grösste, denn ohne Hoffnung zu leben ist traurig.

Was ärgert Sie am Christentum am meisten?
Christen, die sich selbst über andere Christen stellen und das Gefühl vermitteln, die alleinselig machende Antwort zu kennen.

Link zum Artikel: www.johnbrack.com

Datum: 29.03.2002
Autor: Ursula Ammann
Quelle: Jesus.ch

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