«Pentagram»-Gitarrist Victor Griffin

«Ich will für die Leute da sein und ein Zeuge Gottes sein»

Mit der Band «Pentagram» feierte der viel gepriesene Gitarrist Victor Griffin seine grössten Erfolge. Mehrfach hat er die Band verlassen, weil er die Bandausrichtung nicht mit seinem Glauben vereinbaren konnte. Im Hintergrundgespräch mit «Livenet» spricht er über seine Rückkehr zu «Pentagram» und seine christliche Band «Place of Skull».
Gitarrist Victor Griffin

Victor Griffin, bei «Pentagram» sind Sie mehrfach ausgestiegen und seit einiger Zeit wieder dabei. Warum diese Wechsel?
Es war ein wildes Leben. Durch Alkohol und Drogen entfernte ich mich von Gott. Und so wusste ich, dass ich von diesem schlechten Einfluss weg musste. Und so zog ich mich aus der Band zurück. Später trat ich der Gruppe wieder bei. Weil ich anderen Menschen keinen Anstoss bieten wollte, zog ich mich erneut zurück. Sänger Bobby Liebling und ich blieben aber Freunde. Wir sprachen viel über geistliche Dinge. Bobby sucht seinen Platz bei Gott. Er brauchte jemanden, der ihn ermutigt. Ich verstehe, durch welche schwierigen Situationen manche Menschen gehen und bin da, um sie zu ermutigen. So entschied ich, wieder in die Band zurückzukehren.

Musiker wie Alice Cooper oder Nicko McBrain von «Iron Maiden» brachte man früher nicht mit dem christlichen Glauben in Verbindung. Längst aber orientieren sie und viele andere aus dem harten Rock-Genre sich daran. Wie kommt das?
Wir werden älter. Viele beginnen zu suchen, wenn mehr Jahre hinter ihnen als vor ihnen liegen. Die Rock'n'Roll-Jahre mit allen Versuchungen sind nicht mehr so wichtig. Egal, ob jemand früher gläubig war oder nicht, wenn jemand all das durchgemacht hat, sieht er, dass es mehr gibt als Musik und Partys, dass da ein grösserer Plan ist. Dann erkennt er, dass da mehr ist, gerade wenn man sieht, dass Jesus sich opferte, um einen zu Gott zu bringen.

Manche sind der Hölle entkommen. Alice, Nicko und andere realisieren das. Es ist gut, dass an diesen Orten Christen spielen, wo sonst keine anderen Christen hingehen. Vielleicht bin ich die einzige Person an einem Ort, die über Jesus spricht. Dennoch: es hat mehr Christen als man denkt. Wichtig ist, dass jemand da ist, der die Botschaft bringt.

Wie gehen die Bandmitglieder mit ihrem Glauben um?
Bei «Place of Skulls» ist das kein Thema, da es eine christliche Band ist. Bei «Pentagram» sieht es etwas anders aus. Bei den aktuellen Mitgliedern ist es kein Problem. Bobby hat einen starken Glauben an Gott, wir sprechen über das Gebetsleben. Ich will für die da sein Leute, sie respektieren, lieben und ein Zeuge Gottes sein.

Was für Erlebnisse machten sie mit den Fans?
Unterwegs mit den beiden Bands habe ich nach jeder Show mindestens eine gute Konversation mit Fans. Einem von ihnen half zum Beispiel ein Lied oder eine Lyrik durch eine schwere Zeit. Auch erhalte ich viele E-Mails und Briefe. Ich sammle diese. Manchmal frage ich mich, ob ich nützlich bin. Die Briefe geben mir dann Mut. Wir sind füreinander da. Auch als Christ ist es nicht immer easy. Es kann auch mal hart sein. Wir haben einen guten Kontakt mit den Fans. Es ist eine gute Bestätigung, dass ich das Richtige tue und einen guten Einfluss habe.

Können sie ein Beispiel nennen?
Das Lied «The Black is never far» («Die Dunkelheit ist nie weit weg») vom gleichnamigen Album dreht sich um das Thema Depressionen. Damit hatte ich früher selbst viel zu kämpfen. Es ist ein ehrliches und offenes Album und ein ehrliches Lied. Nicht viele verstehen das. Doch Betroffene wissen, worüber ich spreche. Dieser Song hilft in Gesprächen enorm viel. Er ist sehr ehrlich – auch Christen können betroffen sein. Gott rettet die Seele, aber das Leben mit manchen Problemen ist noch da.

Gibt es solche Gespräche auch im «Pentagram»-Umfeld?
In der Metal-Szene fühlen sich viele am Rand einer Depression. Oft spreche ich mit Leuten darüber. Sie sagen, dass ihnen ein Song geholfen hat. Auf der Welt geschehen viele negative Dinge. Die Menschen haben mehr Depressionen. Ich hoffe, dass sie zu Gott finden und geistlich erwachen. Es gibt nur einen Weg: Gott. Ich will beitragen, dass Menschen ihn finden und wenn es nur eine Person ist.

Manche Musiker engagieren sich wohltätig, sie auch?
Ja, ich bin bei einem christlichen Motorrad-Dienst dabei. Wir helfen Obdachlosen und organisieren Benefizveranstaltungen. Wir helfen einer Suppenküche und bringen vor Weihnachten das Essen. Wichtiger ist aber der Dienst-Teil, bei dem wir das Wort Gottes bringen.

Datum: 16.07.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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