5. Heavenstage Festival

Rauschende, tiefgründige Fete bei 0,0 Promille

Spielfreudige Bands sowie täglich 30 Grad und 700 Besucher – das «Heavenstage-Festival» feierte eine ebenso fröhliche wie tiefgehende Jubiläumsausgabe. Was die Bevölkerung ebenso erstaunte wie erfreute: Jugendliche haben es auch ohne Saufgelage gut.
«Rend Collective Experiment» am Heavenstage Festival 2013

Strohballen umsäumen den Pool auf dem Zeltplatz, der direkt am Festivalgelände liegt. Vorerst erfolgreich wehrt sich Florian Stielper dagegen, von seinen «Good Weather Forecast»-Bandkollegen in den Miniatur-Badesee geschmissen zu werden. Zuletzt tummeln sich die gutgelaunten Musiker mit den Festivalbesuchern im Nass – wenige Stunden vor dem eigenen stimmungsgeladenen Auftritt.

Einer der Höhepunkte am Freitag war der Auftritt der irischen Band «Rend Collective Experiment», die sich zu einer der prägendsten Gruppen des modernen Worship entwickelt hat. Nach einem Clubauftritt in Frauenfeld stand die Formation in der Schweiz erstmals bei einem grossen Festival auf der Bühne.

Zu den Headlinern gehörte auch die Violinen-Rockband «Reilly» aus Philadelphia (USA). Dass Frontmann John Reilly die Schweiz im Gespräch mit «jesus.ch» lobt, während der neue Schlagzeuger Matthew an einem Toblerone-Miniriegel nagt, kommt nicht von ungefähr: Zum dritten Mal bei der fünften «Heavenstage»-Ausgabe steht die Band auf der Bühne und weiss zu begeistern. Immer wieder erreichen die Band E-Mails, die bestätigen, dass ihre Musik Menschen ermutigt. So erzählt Dan Huie, Violinist und Gitarrist in der Band, wie der Song «Call me up» einer Person geholfen habe, die ihren Vater verloren hatte: «Das Lied half ihm, durch die schwere Zeit zu kommen.» Unter anderem gibt die Band auch Konzerte für karitative Zwecke. John Reilly: «Zum Beispiel für die neue Initiative 'She‘s my Sister' der amerikanischen Bibelgesellschaft. Sie hilft Menschen, die im Kongo Opfer von Verbrechen wurden. Sie sahen dem Bösen direkt ins Gesicht. Die Organisation hilft, diese Frauen innerlich wieder zu erneuern.»

«Let the Game start»

Aufgrund der Fruchtfolge auf den Feldern wurde auch das fünfte «Heavenstage Festival» auf einem neuen Gelände durchgeführt werden. Walter Bänninger, der zusammen mit seiner Frau Susanne und einem rund 20-köpfigen Team hinter dem Festival steht: «Die Lage hier in Kleinandelfingen ist genial.» Das Gelände ist von der Autobahn wie auch von der Ortschaft aus zu sehen. «Ein Mann fuhr beispielsweise mit seinem Sohn auf dem Motorrad tagsüber vorbei. Er fragte, was hier los sei – am Abend besuchten beide das Festival.» Und auch aus der Ortschaft seien spontane Besucher bekommen. Das sei eines der Ziele des Events: Menschen aus der Wyland-Gegend zu erreichen.

Ein weiterer Wunsch sei, Nachwuchsbands zu fördern. Walter Bänninger: «Bei der ersten Ausgabe fragte eine Band namens 'Mole Affect', ob sie eine Viertelstunde spielen dürfen.» Sie durfte. Inzwischen hat die Gruppe Namen und Konstellation gewechselt; sie heisst jetzt «Volplane» («Gleitflug») und überzeugte zum Beispiel an den Musikfestwochen in Winterthur und natürlich auch beim «Heavenstage Festival». Am 13. September erscheint die erste «Volplane»-CD, zu den prägenden Stücken gehört der Song «Let the Game start». Sänger Toby Ferrari: «Es beschreibt einen Mannschaftskapitän, der kurz vor einem Spiel die Mannschaft aufbaut, im Refrain schreit dann das ganze Stadion mit.» Am liebsten würde die Band den Song auch während der nächsten Fussball-WM im TV hören.

Bevölkerung imponiert: Jugend feiert ohne Alk

Susanne Bänninger ist aufgefallen: «Immer wieder erwähnen auch ältere Leute, dass eine gute Atmosphäre da ist, eine friedliche Stimmung. Bekannte aus dem Dorf bemerkten mir gegenüber, dass es schön sei, dass es auch ohne Alkohol eine fröhliche und ausgelassene Stimmung gibt.» Auch die früheren Grundstückbesitzer seien davon überrascht und imponiert gewesen, dass es Jugendliche auch ohne Suchtmittel gut miteinander haben können.

Für eine positive Stimmung sorgte unter anderem die Band «My little Rockstar Dream» aus Deutschland. Es sei schade, dass viele Menschen im Leben unzufrieden sind. Deshalb arbeitet Frontmann Kilian gerade an einem Song, der den Arbeitstitel trägt: «We are only Shadows of who we wanna be» («Wir sind nur Schatten dessen, was wir sein möchten»).

Das OK war mit dem Festival, das vom 16. bis 18. August über die Bühne ging, sehr zufrieden. Hinter der Veranstaltung steckt die christliche Jugendarbeit «Godi Wyland», die den Anlass mit freiwilliger Arbeit durchführt. Es könne davon ausgegangen werden, dass eine sechste Ausgabe folgen wird.

Walter Bänninger: «Ein älterer Mithelfer sagte: 'Das ist überhaupt nicht meine Musik, aber ihr macht etwas für die Jugend'. Er war am ersten Tag da und half beim Aufbau. Und am letzten Tag ist er da und hilft, das Gelände zu reinigen!»

Datum: 20.08.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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