Film «Da Vinci Code»: Schnitzeljagd mit Gähnfaktor

Symbolforscher Robert Langdon (Tom Hanks) kennt sich aus mit mysteriösen Zeichen.
Nicht nur die Polizei, sondern auch ein mysteriöser Geheimbund ist auf den Spuren von Langdon und Sophie Neveu (Audrey Tatou, links).
Der Mönch Silas (Paul Bethany) ist geplagt von der Angst, nicht vor Gott bestehen zu können.
Poster DaVinci
Der Gralswissenschaftler Teabing (Ian McKellen, rechts) erklärt Sophie die Legende von Maria Magdalena.

Mit Geheimniskrämerei waren die Erwartungen hochgetrieben worden. Doch spätestens nach dem ersten Drittel macht sich die Langeweile breit. Die Verfilmung von Dan Bowns Roman «Sakrileg» ist zu langfädig und zu überladen, um auf der Leinwand zu überzeugen.

Ein echter Besuch im Louvre wäre wohl interessanter. Dabei wurden grosse Erwartungen in den Film gesetzt. Aber auch nach über zweieinhalb Stunden werden die nicht erfüllt. Inhaltlich hält sich der Streifen erwartungsgemäss in weiten Strecken sehr genau an das Buch: Der Symbolforscher Robert Langdon (Tom Hanks) wird verdächtigt, für den Mord am Louvre-Museumsdirektor verantwortlich zu sein. Doch Sophie Neveu (Audrey Tatou), die Enkelin des Verstorbenen, glaubt etwas anderes: Mit Hilfe einiger seltsamer Hinweise ihres Grossvaters möchte sie den wahren Mörder finden. Doch inzwischen ist den beiden nicht nur die Polizei auf der Spur sondern auch ein mysteriöser Geheimbund.

Ein freudloser Streifen

Was auf den Seiten eines Buches funktionieren mag, gelingt nicht automatisch auch im Kino. Die «Sakrileg»-Verfilmung ist ein Paradebeispiel dafür. Irgendwie will der Funke nicht überspringen; zu langweilig sind die Dialoge, die gerne in eine Art Geschichtsstunde ausarten. Die wirren Theorien um den Heiligen Gral, Maria Magdalena und die angeblichen Nachkommen von Jesus Christus verlangsamen die ohnehin spärliche Handlung und wirken nach einer Weile nur noch ermüdend.

Paul Bethanys Darstellung des gequälten Albino-Mönchs Silas geht zwar unter die Haut, und Ian McKellen bringt als Gralswissenschaftler Teabing eine dringend nötige Portion Humor in den sonst sehr freudlosen Streifen. Doch selbst mit diesen Zutaten geht dem mit viel Medienrummel angekündigten „Thriller“ spätestens nach dem ersten Drittel die Luft aus.

Suche nach Freiheit und Lebensfülle

Die oftmals haarsträubende Vermischung von geschichtlichen Tatsachen und freien Erfindungen wird wohl jedem klar, der sich im Kino «The Da Vinci Code» antut. Die angeschnittenen Themen wecken jedoch die Frage, wie es denn wirklich war – da gilt es nachzuhaken. Am stärksten jedoch vermittelt der Film eine innere Enge und religiöse Hoffnungslosigkeit. Wenn Robert Langdon vor dem Grab von Maria Magdalena auf die Knie sinkt, dann zeigt das, dass auch der moderne Wissensmensch eigentlich glauben will.

Wer sich dabei von Kirchenstrukturen oder halbhistorischen Überlieferungen abschrecken lässt, hat noch nicht entdeckt, worum es wirklich geht: um die Beziehung mit einem persönlichen liebenden Gott, der mich in eine ungeahnte Freiheit und Lebensfülle führen möchte. Um hinter dieses Geheimnis zu kommen, braucht man keine mystischen Hinweise und Symbole zu studieren: Wie Gott ist, das sieht man an Jesus Christus.

Datum: 18.05.2006
Autor: Jonas Bärtschi
Quelle: Livenet.ch

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