Russische Justiz ermittelt wegen Harry Potter

HarryPotter

Moskau: Eine Moskauerin wirft Joanne K. Rowling vor, in ihren Harry-Potter-Büchern religiösen Hass zu schüren. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft. Die Moskauer Staatsanwaltschaft untersucht, ob die Bücher über Zauberschüler Harry Potter okkulte Propaganda enthalten. Ähnliche Bedenken hatten waren bereits Eltern in den USA vorgebracht. Sie meinen, dass in den Büchern Zauberei in den Rang einer Religion erhoben werde.

Die Justiz reagiere auf die Beschwerde einer Frau aus Moskau, teilte eine Sprecherin mit. Ob rechtliche Schritte gegen die Autorin Joanne K. Rowling eingeleitet werden, steht noch nicht fest. Der Rosman-Verlag, der in Russland die Lizenz für die Romanserie hat, zeigte sich überrascht.

Hat die russische Frau recht?

Rechtzeitig zur Adventszeit erschien die Verfilmung des zweiten Bandes des Harry Potter-Zyklus: «Harry Potter und die Kammer des Schreckens». Die Schrecken nehmen zu, die Gruselatmosphäre feiert ihre Triumphe und der Magie wird volle Genüge getan. Ist das harmlos oder beunruhigend?

Je nachdem, welche Einstellung man zu Rowlings Harry Potter-Büchern hat, fällt das Filmerlebnis so oder anders aus. Mir fiel auf, dass viele Kinder in der von mir besuchten Nachmittagsvorführung sassen, die anschliessend von ihren Eltern abgeholt wurden. Haben sie sich schon an die Hogwarts-Welt gewöhnt? Oder erschreckt sie schon nichts mehr, weil sie von Joanne K. Rowling bereits gelernt haben, sich ganz ungeniert in der Welt des Magischen und Jenseitigen zu bewegen?

Abgebrüht?

Wer ihre vier bisher erschienenen Bücher mehrmals las, wird sich vom Film nicht allzu sehr erschrecken lassen, da er bereits mehr in der Hogwarts-Welt lebt, als er vermutet. Die Identifikation der Leser mit Harry Potters Erlebnissen, den Figuren, Orten und Gegenständen in den Büchern ist relativ hoch. So ist die Verfilmung lediglich eine Interpretation bzw. eine Eins-zu-eins-Umsetzung dessen, was im Buch steht.

Die Voldemort-Szene, in der Tom Riddel, ehemals Voldemort und jetzt seine «Körpergestalt» (jener ist als ruheloser Geist auf der Suche nach Leben und Wiederverkörperung, die dann in Band Vier gelingt), ist in der Gegenüberstellung mit Harry nicht so beängstigend wie im ersten Film «Harry Potter und der Stein der Weisen». Dennoch bleibt die Auseinandersetzung mit dem Bösen und dessen Machenschaften eine Anspannung, sowohl beim Lesen, als auch beim Sehen der Literaturverfilmungen.

Auch der dritte und vierte Band werden noch verfilmt werden. Die Kassen sollen klingeln und aus dem Stoff, der die über 120 Millionen Leser weltweit zu fesseln wusste, ist noch mehr herauszuholen.

Wofür alles die Rowling-Bücher gut sein sollen

Was ist neben Kommerz und Geld aus den Rowling-Gedanken-Erzeugnissen herauszuholen? Was ergibt die Untersuchung der Wirkungsgeschichte des Harry Potter-Booms? Ergebnis: Lesefrüchte, Literaturästhetisches, psychologische Erkenntnisse, theologische Aspekte und Methodisch-Didaktisches für den Deutschunterricht. Es ist für sich selbstredend, wenn man feststellt, wofür alles die Rowling-Bücher gut zu sein scheinen.

Zu Rowling selbst ist inzwischen eine erste Biografie erschienen. Der Leser kommt so der aussergewöhnlich erfolgreichen Autorin näher, begleitet sie über die Etappen ihres Lebens bis heute und erfährt, welche Umstände und Hintergründe aus ihrem Leben einen Niederschlag in der Harry Potter-Saga finden.

Joanne ist schüchtern und strebsam, intelligent und neugierig. Sie liest viel und ist durch ihre eigenen Lesefrüchte vielfach beeinflusst, was Michael Maar in seiner philologischen Arbeit «Warum Nabokov Harry Potter gemocht hätte» nachweist. Ihre Mutter vermittelt ihr die Liebe zu Büchern. Joanne wächst in einer dörflichen Gegend auf, was sich u. a. in ihren Harry Potter-Romanen wiederfindet, weil alles Moderne, besonders das Technische, sich in ihnen nicht zeigt. Hingegen sind der Natur und dem Umfeld der drei «Freunde» (Ron, Hermine und Harry) Orte gewidmet, die man sich abgeschieden vom postmodernen Leben in Hektik und ständiger Bedrohung gut vorstellen kann.

Bei Maar findet man im Anhang seiner Arbeit eine ausführliche Auflistung0 aller Namen, Orte, Gegenstände und magischer Hilfsmittel, die in den bisher erschienenen vier Potter-Bänden vorkommen.

Sie dachte sich Flüche aus

Früh beginnt Joanne K. Rowling Geschichten zu erzählen, zuerst ihrer Schwester und dann der Mutter. «Aufgrund ihrer unglaublichen Fantasie wurde sie ganz von allein die Anführerin der Kinder (...), die stets in irgendeinem der Gärten spielten. (...) Joanne dachte sich ein Spiel aus, bei dem die Mädchen sich als Hexen verkleideten und die Jungs (...) als Zauberer, (...). Sie setzten sich unter einen Baum, und Joanne dachte sich Flüche aus und tat so, als würde sie aus irgendwelchen ekelhaften Zutaten Zaubertränke zusammenbrauen.»

Schon in ihrer Kindheit und Jugend ist bekannt, dass Joanne sich immer Geschichten ausdenkt. Die Inhalte kreisen häufig um Kontexte der Fantasy- und Jenseitswelten und den in diesen vorkommenden Gestalten und Tiere. Alles verweist indirekt auf die Erzählerin selbst. Konkret weiss man von Rowling, dass sie Schnecken und Spinnen nicht mag, hingegen aber gerne ein Otter wäre, weil dies ihr Lieblingstier ist.

Der frühe Tod ihrer Mutter, die mit 45 Jahren an MS verstarb, beschäftigt und prägt die Tochter. Harry muss erleben, schon gleich nach seiner Geburt Waise zu werden. Die Begegnung mit seinen toten Eltern ist eine Schlüsselszene in der Konstruktion der Harry Potter-Saga, die in allen bisher erschienenen Büchern eine Rolle spielt und in Versatzstücken immer wieder erscheint.

Erlebnisse aus der eigenen Schulzeit sind in den Potter-Bänden ebenfalls zu finden, so zum Beispiel der gemeine Draco Malfoy und seine zwei brutalen Kumpel Crabbe und Goyle. Hogwarts, so wird man in der Biografie belehrt, steht nicht für ein Internat, sondern für eine ganz normale Schule, hier für eine Gesamtschule, die von Rowling befürwortet wird.

In ihrer Universitätszeit, Joanne studiert an der Universität of Exeter Französisch, liebt sie die Klassiker und die alten Mythen. Wie Maar nachzeichnet, kommen diese reichlich in ihren Büchern vor.

Aus der introvertierten Schülerin wird eine «extravagante, sinnliche junge Frau mit Kontaktlinsen (...), die sich mehr für das soziale als das akademische Leben interessiert». Nach einer unglücklichen Ehe, der anschliessenden Armut (die Geschichte von der armen Sozialhilfeempfängerin, die heute zur fast reichsten Frau Englands zählt, ist um die Welt gegangen) und dem dann folgenden riesigen Bucherfolg ist Rowling zu einer Frau geworden, von der man lernen möchte, wie man Geschichten konstruiert, wie man gegen den Popularitätsrummel angeht und den Druck aushält, der in der Ankündigung der sieben Potter-Bände und dem heiss erwarteten Folgeband Nummer Fünf besteht. Heute muss sie versuchen, sich die Welt vom Leibe zu halten und dabei in Kauf nehmen, evtl. im eigenen Heim wie in einem Gefängnis zu leben.

Die Technik der Autorin

Ist Rowling jene begnadete Autorin, von der Prinz Charles sagte, «dass er es unglaublich fände, ‘dass jemand so wunderschön schreiben kann’»? Wenn man die philologische Studie von Maar liest, so beschreibt auch er, welch geschickte, gekonnte Romanstruktur Rowling in ihren Büchern hinterlegt. Maar verweist auf Jane Austen, die Rowling prägte, und sagt: «Ihr (= Rowlings, Anm.) Augenmerk gilt der Webart, nicht dem Stoff. Das Studium hat sich gelohnt.» Die Technik der Autorin besteht darin, «den Blick des Betrachters unauffällig mal hier-, mal dorthin zu lenken.» Die Arbeit eines Illusionisten und die Handfertigkeit eines Karikaturisten erscheint ebenso in der Handlung der Harry Potter-Geschichte, wie eine Motivtechnik, die Vordergründiges überdeckt. Die Handlung selbst wird wichtiger als der Protagonist Harry Potter, soweit Maar.

Den interessanten, genauen philologischen Strukturergebnissen von Maar ist zuzustimmen, was allerdings nicht das Urteil eines Stoffes ausschliesst, der in hohem Masse das Magische immer wieder bemüht. Auch wenn dies bei der philologischen Studie Maars nicht erscheint, so weiss doch auch er in der unterschiedlichen Zuordnung der Figuren, Orte, Gegenstände und magischen Hilfsmittel das Magische indirekt zu benennen, ohne sich dessen weiter bewusst zu werden.

Schon die Analyse der Figurentypen deutet dies an: Es kommen Verkörperungen eines reinen Typs neben Entpersönlichungen vor (Vampire, Sirenen, Werwölfe). Die Dementoren, die im dritten Band auftauchen, brauchen kein Gesicht. In ihren schwarzen Umhängen «steckt wie in der Hülle des Mythos etwas überindividuell Mächtiges, das stärker wirkt als noch das glühendste Augenpaar einer Einzelfigur».

Voldemort wird treffend von Maar gekennzeichnet: «Voldemort, mit roten Augen und Schlitzen als Nasenlöchern, ist die alte Schlange der Offenbarung, der ‘Teufel, der da heisst Satanas’». Wer so eindeutig den Teufel zu zeichnen weiss wie Rowling, gibt darüber hinaus indirekt Auskunft über die eigene Lebensphilosophie, in der Gut und Böse vorkommen und zu einer Lösung drängen.

In den Potter-Büchern ist der Löwe das Bannerzeichen des Hauses Gryffindor, zu dem Harry Potter durch den sprechenden Hut eingeteilt wird. Dieser kämpft gegen die Schlange, die das Zeichen des Hauses Slytherin ist. Zu diesem «Haus» gehörte auch der einstmalige Schüler Voldemort. Maar schreibt: «Joanne Rowling hat oft ihre Liebe zu den in England populären Narnia-Romanen von C. S. Lewis erklärt. Die christliche Botschaft allerdings habe nie auf sie gewirkt. Sie mochte Aslan, weil er ein Löwe war, nicht weil er eine Allegorie von Christus darstellt. Mit gleichem Recht liesse sich sagen, die Harry Potter-Leser hassen Voldemort, weil er ein Schurke, nicht weil er der Teufel ist. Dabei würde man aber übersehen, dass gewöhnliche Schurken keine schwarzen Messen abhalten, wie Voldemort im Feuerkelch, dass es nicht zu ihren Kulten gehört, Katzen zu malträtieren, und dass ihre Anhänger nicht Bekenntnisse ablegen, wie es der Turbanträger Quirrell tut: Als junger Mann sei er voll von lächerlichen Ideen über Gut und Böse gewesen, aber Lord Voldemort (...) habe ihm gezeigt, wie falsch das sei; es gebe nicht Gut und Böse, es gebe nur Macht. Das ist nicht Nietzsche, das ist das Credo der Satanisten.»

Wie überwindet man das Böse?

Harry Potter, der bisher in allen vier Geschichten den Bösen überwindet, kann und tut dies, weil er Anteile von ihm selbst besitzt. «Am Ende des zweiten Bandes erfahren wir aus Riddels und Dumbledores Mund, dass er eigentlich zu Slytherin gehört und dass ihn auffällig viel mit seinem Todfeind verbindet. Beide sind brillante Zauberer aus gemischtblütigem Elternhaus (...). Beide wachsen ohne Eltern auf. Beide haben einen Zauberstab desselben Modells. (...) Auch wenn er (= Voldemort, Anm.) nicht sein wahrer Vater ist, hat er doch etwas von sich auf den Gezeichneten übertragen, (...).»

Die Vermischung wird überdeutlich: Rowling zeigt die Einheit des Guten mit dem Bösen. «Die tiefere Einsicht der Gegensätze, die Vermischung des Getrennten ist das höhere Prinzip, dem Harry Potter huldigt, und diesem Prinzip verdankt es sich auch, dass in der Kammer des Schreckens die Allerunschuldigste, die kleine Ginny, zum Instrument des Bösen wird.»

Mit diesem auf den Punkt gebrachten Ergebnis der Rowling-Stoffe ist auch gleich die eigentliche Kritik und kritische Besprechung der Harry Potter-Saga ausgesprochen: Die magische Legitimierung, Gut und Böse als Eines darzustellen, so dass es keine Erlösung gibt, weil in dem Guten Anteile des Bösen sind, weshalb weisse und schwarze Magie, wenngleich qualitativ zu unterscheiden, dennoch dasselbe sind. Damit wird eine «Spiritualität» verbreitet, die den Weg zur Erlösung in Jesus Christus, dem unfehlbaren Lamm Gottes, dem Sohn des Vaters, verbaut und ad absurdum führt.

Selbst wenn die magische Welt intellektualisierend verschwindet, bleibt doch die Beurteilung des Verhältnisses von Gut und Böse als das Teuflische selbst bestehen. Maar und andere Kritiker verweisen auch auf den schwarzmagischen Kitsch im «Feuerkelch».

Auch wenn man bisher wenig auf das Okkulte in Harry Potter zu sprechen kam, so kommt die Wahrheit dennoch, wenn auch bruchstückhaft zum Vorschein. Wohl dem, der Augen hat zu sehen!, denn es wird mit Harry Potter ja weitergehen. Wie, hierzu stellt Maar interessante Vermutungen an: «Diese Schriftstellerin hat eine sehr genaue Vorstellung von ihrer Literatur. Sie mag schüchtern sein, aber sie hat Mut. In den ägyptischen Grabkammern, in die sie uns vielleicht bald führen wird, damit wir eine noch grässlichere Gänsehaut bekommen als am Ende des Feuerkelchs, liegen Skelette, denen neue Köpfe nachgewachsen sind.»

Wohin führt noch die magische Reise?

Ferner verweist Maar auf chats, die Rowling mit ihren Lesern geführt hat. Hieraus wissen wir, dass die künftigen Bände dunkler werden. Wie wird es mit Ron weitergehen, der, wenn auch wieder mit Harry versöhnt, dennoch nicht frei ist von Neid und dem Gefühl der Deklassierung gegenüber Harry? Schliesslich, dies scheint ein hochinteressanter Aspekt zu sein, den Maar benennt, möchte der Feind in der eigenen Familie entdeckt werden. «Wer ist Tom Riddle? Vater und Sohn. Wer ist Barty Crouch? Vater und Sohn. Beide Söhne tragen den Namen des Vaters. (...) Beide Väter, Riddle und Crouch, waren hart, kalt und unbeliebt. Beiden Söhnen war es ein Vergnügen, sie aus der Welt zu schaffen. Das ist das Gegenteil des Dramas Harry Potter, (...) Ganz unberührt von dem Motiv ist aber auch Harry nicht, der vollständig Harry James Potter heisst.»

Hier deuten sich Wendungen an, die in ihrer Ausführung verführerisch und als Angriff auf die Liebe Gottes in Jesus Christus erscheinen müssen. Maar schreibt: «..., weil der Sohn den Vater verrät, fügt Rowling das Motiv in ihren Roman. Darf man das grosse Gegenwort hinzudenken? In der Religion, (...), hat der Fall Bruts seine welterschütternde Umkehrung. Wenige Jahre nach Cäsars Tod wird ein sterbender Sohn seinen Vater anklagen, warum er ihn verlassen hat.»

Christus klagte nicht an, sondern tat den Willen des Vaters, starb, wurde begraben, stand von den Toten auf, fuhr gen Himmel und wird wiederkommen. Die Geschichte der Menschen mit ihrem Schöpfer ist nicht beendet, sie geht ihrer Vollendung entgegen – zur Erlösung für jene, die Jesus Christus als ihren Erretter annehmen, und zum ewigen Gericht für alle, die ihn verspotten, verlachen und ablehnen.

Das ewige «Askaban» wird schrecklich sein! Spürt Rowling etwas hiervon, wenn sie die Dementoren nach Askaban verbannt und Voldemort wieder ins Leben holt und seine Gefolgsleute, die Todesser, sich um ihn scharen lässt? Es lässt sich zur Zeit nicht genau sagen, was Rowling in den angesagten drei Folgebänden noch bringt, doch gänzlich unbegründet sind die zitierten Hypothesen nicht.

Auch die Praktische Theologie beschäftigt sich mit Harry Potter. Corinna Dahlgrün, seit 2001 Professorin für Praktische Theologie an der Kirchlichen Hochschule in Bethel, untersucht das Verhältnis des Geistes Gottes zu den Hogwarth’s Geistern. Sie schreibt: «Der pfingstliche Geist Gottes und die diversen Geistererscheinungen, die Hogwarts, die Schule Harry Potters, bevölkern, haben auch nicht das Mindeste miteinander zu tun. Dennoch ist eine Betrachtung durchaus lohnend, denn sie schärft den Blick für die jeweiligen Besonderheiten. Sie hilft, die Geister zu unterscheiden (1. Kor. 12,10) und deutlicher wahrzunehmen, was für ein weltanschauliches System Kindern hier vermittelt wird.»

Erfreulich ist das deutliche Wort der Unvereinbarkeit des Geistes Gottes mit dem der Hogwarts-Geister. Bedauerlich bleibt aber das Ergebnis, wenn sie von einer «fensterlosen Welt» in Hogwarts spricht und die esoterisch-spiritistischen Versatzstücke nicht gelten lässt.

Rowling ist nicht durchgängig esoterisch zu sehen, doch ihre magischen Spuren – der Handlungsort Hogwarts, die okkulten Praktiken und die Haltung zu Gut und Böse – hätten theologisch herausgearbeitet werden müssen. Es greift zu kurz, die biblische Überwindung des Bösen zu benennen und zu zeigen, welche Antwort die christliche Tradition auf den Tod und die Toten durch die Auferstehung Jesu Christi hat.

Gerade weil Rowling vermischt und Spuren in unterschiedlichste Richtungen legt (aufklärende bez. der Freundschaft und des Miteinanders, der Zerstörung durch Mobbing und Intrigen; verführerische durch okkulte und spiritistische Versatzstücke – die zunehmen werden – und eindeutig falsche, was die Hinweise zu Gut und Böse betrifft), ist sie ernst zu nehmen und genau mit den Schülern zu lesen.

Dabei benötigen sie wieder Lehrer, die Antworten kennen, auf die wir alle angewiesen sind: Wie überwinde ich das Böse? Was ist der Sinn meines Lebens? Wozu lerne ich? Wie gehen Menschen menschenwürdig miteinander um? Wo ist Liebe zu finden, wenn ich im Umfeld meines Lebens keine finde? Wer hilft mir und steht mir zur Seite, wenn ich alleine und am Ende bin?

Auseinandersetzung wagen

Statt Rowling und ihre in der Wirkung nicht aufzuhaltende Harry Potter-Saga zu stoppen, sollten gerade Christen sich mit ihren Botschaften auseinander setzen. Widerstand gegen gottloses Leben beginnt mit der Erkenntnis, dasselbe im Lichte Gottes, d. h. seines Wortes, zu entlarven. Begründeter Abstand lässt am besten Alternativen erkennen, um die wir nicht herumkommen, wenn Harry Potter nicht mehr begeistern soll.

Rowling zu verteufeln ist das Verkehrteste, was man tun kann. Sie muss erkannt werden, um ihre Botschaft anschliessend überwinden zu können.

Ihre Bücher sind nicht literarisch wertvoll, weil man sie an anderen literarischen Stoffen messen kann. Sie ist ideenreich und in der Konstruktion ihrer Handlung raffiniert, doch letztlich auch wiederum schlicht, weil sie sich von der Lüge der Schlange leiten lässt. Seit Adam und Eva wissen wir, dass nicht das «Sollte Gott gesagt haben» zählt, sondern seit dem Tode von Jesus gilt die unumstössliche Tatsache, dass Gott gesagt hat: «Du sollst nicht essen von dem Baum ...! Du sollst keine anderen Götter haben neben mir! Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!»

Wer dies hört und wieder verständlich und nachvollziehbar erklärt bekommt, der überwindet Rowling und ist unbeeindruckt von ihrem Millionenerfolg. Ein solcher Mensch hat die Wahrheit des Lebens in Christus gefunden. Er kann jetzt beten: «Vergib mir meine Schuld, wie ich vergebe meinen Schuldigern!» Dann ist der Vater nicht zu töten, weil der Sohn ihm vergibt und dann ist der Sohn nicht verlassen, weil sein Schöpfer-Vater lebt und ihn im Vaterhaus empfängt.

Datum: 28.12.2002
Autor: Klaus Rudolf Berger

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