Birgt 2000 Jahre alte Bibliothek neue Erkenntnisse über Jesus?

Pompei vom Unglück überrascht
Pompei heute
Pompei Fresko
Pompei Ruinen
Pompei Lage

Als der Vesuv explodierte und die Ortschaften Pompeji und Herculaneum unter seiner Asche begrub, wurde auch das Haus von Lucius Calpurnius Piso, dem Schwiegervater von Julius Caesar, verschüttet. Sein Haus enthielt eine riesige Bibliothek

Pompeji, ist eine kleine Stadt am Golf von Neapel in Italien. Sie liegt direkt am Fuss des Vulkans Vesuv, 20 Kilometer süd-östlich von Neapel. Pompeji ist eines der bedeutendsten Zeugnisse der römischen Zivilisation und zeigt, wie vor 2000 Jahren das alltägliche Leben, die Kunst, die Sitten und die Berufe waren. Im Jahre 79 n.Chr. brach der Vesuv aus und Pompeji wurde von einer etwa 5 bis 8 Meter hohen Ascheschicht bedeckt. Unter dieser Schicht blieb deshalb die Stadt bis zum heutigen Tage erhalten. Im Jahre 79 n.Chr. wurden Pompeji und die Nachbarorte Herculaneum (heute Ercolano) durch eine gewaltige Vesuv-Eruption vernichtet. Die erste Explosion machte den verstopften Krater wieder frei. Man muss sich das so vorstellen, als ob von einer Sektflasche der Korken wegfliegt. Eine riesige Rauch-, Staub- und Bimssteinwolke bildete sich. Diese Masse wurde etwa 15 Kilometer hoch geschleudert. Als die heissen Bimssteine und die Asche Pompeji erreichten, erstickte der grösste Teil der Bevölkerung an Gasen. Die weiteren Explosionen sorgten schliesslich dafür, dass die Stadt unter einer 5 bis 8 Meter dicken Ascheschicht begraben wurde.

Die Bewohner des benachbarten Herculaneums traf ein ganz anderes Schicksal: Durch günstige Windverhältnisse gelangten keine giftigen Gase in den Ort und die Bewohner wollten auf das Meer flüchten. Auf dem Meer fand aber starkes Seebeben statt. Deshalb konnten die Leute nicht in ihre Boote und sie mussten sich am Strand verstecken. Mit dem Vulkanausbruch kamen sehr schwere Regenfälle, und die Asche an den Hängen des Vulkans bildete sich zu einer riesigen Schlammlawine, die Herculaneum und seine Bewohner bis zu 20 Meter unter sich begrub.

Im Jahre 1748 begannen die Ausgrabungen. Unter einer meterhohen Ascheschicht kam im Laufe der Jahre eine ganze Stadt zum Vorschein. Man fand mehrstöckige öffentliche Gebäude, Tempel, unzählige Läden und Tavernen. Und auch die Einrichtungen in den Häusern und Geschäften und die Plakaten an den Wänden geben ein faszinierendes Bild vom damaligen Alltag.

Bemerkenswert sind die einmaligen Malereien. Ohne diese Funde in Pompeji wüssten wir heute nicht so viel über die römischen Malereien. Reichhaltig ist auch die Dokumentation zur Bauweise und zur Entwicklung der Wohnhäuser. Die ausgegrabene Stadt stellt also ein aussergewöhnliches historisches Zeugnis der römischen Zivilisation dar; die Erinnerung an die Vergangenheit. Und obwohl man nun schon 250 Jahre lang die Stadt ausgräbt, hat man noch nicht alles freigelegt.

Neue Informationen über Jesus?

"Nach einem Tag setzte Südwind ein, und so kamen wir (Paulus und seine Gefolgschaft) in zwei Tagen nach Puteoli. Hier trafen wir Brüder, sie baten uns, sieben Tage bei ihnen zu bleiben." Apostelgeschichte, Kapitel 28, Vers 13-14.

Der grösste Schatz der Welt ist vom 1. März an zum Greifen nah: Die einzige erhaltene fast 2000 Jahre alte Bibliothek der Welt kann bald freigelegt werden. Diese Bibliothek könnte viele Rätsel der Geschichte lüften. In der Bibliothek vermuten Fachleute sensationelle Schriftstücke. Die Spekulationen gehen so weit, dass man auch handschriftliche Schriften von Jesus Christus zu finden hofft.

Herculaneum, das Beverly Hills der Antike, wurde verschüttet. Die Vororte, wo sich mehrere Superreiche angesiedelt hatten, sind noch nicht alle ausgegraben. Einer der besseren Gesellschaft, Lucius Calpurnius Piso, hatte eine gewaltige Villa gebaut - mit einem Swimmingpool von 100 Meter Länge.

Der alte Adelige Piso hatte einen berühmten Schwiegersohn, Julius Caesar. Die Villa war zurzeit des Vulkanausbruchs längst in der Hand seiner Erben, der Erbauer lange tot. Sie lag direkt am Meer und hatte einen kleinen Hafen. Der Besitzer hatte Bücher geliebt und einen eigenen Philosophen finanziert, der für die Verwaltung der Bibliothek zuständig war.

Als der Vesuv explodierte, versuchten die Bewohner des Palastes mit einem Schiff zu fliehen, es kenterte jedoch, sie müssen ertrunken sein. Doch die Nachwelt hatte Glück: Die Villa brannte nicht wie Häuser in Pompeji aus, sondern wurde bei einem Erdrutsch mit Schlamm bedeckt, das Gebäude blieb mehr als 1700 Jahre versiegelt - wie unter Beton.

Griechische Bibliothek zerstört

Im Jahr 1750 entdeckte der Schweizer Archäologe Karl Weber zufällig die Villa. Er grub sich kreuz und quer durch den Riesenbau bis zu einem grossen Zimmer, in dem zahlreiche Schränke standen. Mehr als 1700 Jahre hatte sie niemand mehr geöffnet, Weber riss sie auf, darin lagen Rollen. Er hielt sie für Briketts und warf die meisten weg.

Erst der Jesuitenpater Piaggi entdeckte, was die Briketts wirklich waren: antike Bücher. Es gelang ihm sie aufzurollen und zu lesen. Es waren bisher unbekannte Bücher griechischer Philosophen. Doch jede grosse antike Villa hatte zwei Bibliotheken - eine griechische und eine lateinische. Die Archäologen glauben zu wissen, wo die lateinische Bibliothek der Villa liegt. Bisher wurde aber erst die Wand entdeckt, die Tür ist verschüttet. Niemand wagte bisher die Wand aufzubrechen, um die Bücher darin nicht zu gefährden. Experten wie der Deutsche Archäologe Carsten Peter Thiede schliessen nicht aus, dass durch die Bibliothek viele Rätsel um die Person von Jesus Christus gelöst werden könnten.

Sicher ist, dass Paulus ganz in der Nähe der Villa der Papyri war. Er ging in Puteoli, dem heutigen Pozzuoli an Land, wie es in der Apostelgeschichte heisst. Paulus berichtet, dass damals, im Jahr 64 n.Chr., schon "Brüder", also Christen, am Golf von Neapel lebten. Es ist anzunehmen, dass Paulus erste Schriften dabei hatte, Briefe von Petrus oder gar von Jesus selbst. Sicher ist: Jesus konnte zweifellos schreiben, sehr wahrscheinlich auch Latein, sonst hätte er kaum die Münze des Kaisers entziffern können. Markus, Kapitel 12, Vers 15/16 (Jesus sprach): "Bringt mir einen Denar ich will ihn sehen. Man brachte ihm einen. Wessen Bild siehst du und was steht hier geschrieben."

Der Erbe des Gründers des US-Computergiganten Hewlett Packard, David Packard, hat 25 Millionen Dollar in bar für die Ausgrabung der Villa der Papyri geboten. Die Stadt lehnte ab. Doch jetzt kommt Bewegung in die Sache, die Archäologen wollen die Bibliothek freilegen. Ab März können Besucher jeweils sonnabends zumindest an den Wänden entlang gehen, hinter denen vielleicht grosse Geheimnisse liegen.

Datum: 28.02.2003
Autor: Bruno Graber
Quelle: Livenet.ch

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