Moslemische Frauenbeauftragte wurde Christin

Allah

Bergneustadt. Die Geschichte der zum Christentum zurückgekehrten ehemaligen Frauenbeauftragten der Islamischen Vereinigung Milli Görüs (IGMG), Johanna Al-Sain, hat Moslems und Christen zu einem regen Gedankenaustausch über Gott und die Welt angeregt.

Die vor zwei Jahren von Missionsdirektor i.R. Ernst Schrupp (Bergneustadt bei Gummersbach) herausgegebene Biographie “Ich kämpfte für Allah” erscheint demnächst in der siebenten Auflage. Sie wurde bisher fast 30.000mal verkauft, darunter auch in Französisch, Finnisch, Holländisch und Ungarisch.

Johanna Al-Sain wuchs in einem christlichen Elternhaus auf, konvertierte zum Islam und heiratete einen Moslem, von dem sie aber bald wieder geschieden wurde. Sie engagierte sich für die Verbreitung des Islam, unternahm eine Pilgerfahrt nach Mekka und heiratete zum zweiten Mal einen entschiedenen Moslem, von dem sie zwei Söhne hat. Als auch diese Ehe in eine Krise geriet, lernte Frau Al-Sain überzeugte Christen kennen. Sie betete zu Jesus Christus und fand zum christlichen Glauben zurück, worauf Moslems mit Todesdrohungen reagierten. Ihr Mann hat sich inzwischen von ihr scheiden lassen.

Deutsche Frauen zu gehorsamen Muslima machen?

Ihre Geschichte leitete heftige Diskussionen zwischen Autor und Lesern ein. Schrupp richtete im Internet das Gesprächsforum www.deutsche-muslima.de ein, in dem grundlegende Fragen des christlichen und islamischen Glaubens diskutiert werden. Rund 1.000 Beiträge gingen seit Anfang dieses Jahres ein, mehr als 25.000 Besucher wurden gezählt. Manche “Gespräche” mündeten in seelsorgerliche Fragen ein, teilte Schruppmit. Einige Beiträge seien in dem neuen Buch “Mit Muslimen im Gespräch” aufgenommen. Andere Interessenten suchten Hilfe für ihre christlich-islamische Ehe oder Adressen von Beratungsstellen. Gelegentlich verfluchten moslemische Autoren die Forum-Betreiber. Wahrscheinlich hätten sie Ratschläge erwartet, wie man deutsche Frauen zu gehorsamen Muslima machen könne, vermutet Schrupp.

Diskussionen auch über Selbstmordattentate und Irakkrieg

Während einer Studienreise nach Israel Anfang Oktober berichtete der freikirchliche Theologe im Forum über seine Begegnungen mit Israelis und Palästinensern sowie über deren Gedanken zu Selbstmordattentaten, Friedensprozess und drohendem Irakkrieg. Auch dazu habe er Reaktionen erhalten, auf die er wiederum mit eigenen Beiträgen eingeht. Nach Angaben der Leiterin des Instituts für Islam-Fragen, Christine Schirrmacher (Bonn), ist dieses Forum im deutschen Sprachraum einmalig, weil es zu echten Gesprächen zwischen Christen und Moslems ermutige. Damit unterscheide es sich von anderen Foren, in denen die Betreiber sich häufig nur selbst bestätigten oder Angehörige fremder Religionsgemeinschaften beschimpften.

Ich kämpfte für Allah.
Eine Frau auf der Suche nach der Wahrheit.
Von Johanna Al-Sain
Ernst Schrupp (Herausgeber)
Brockhaus
Preis: EUR 12,90

Datum: 08.11.2002
Quelle: idea Deutschland

Werbung
Livenet Service
Werbung