Buchbesprechung: Das Übel

Cover

Die Sage war im Dorf Altenwil noch lebendig, dass vor langer Zeit die Ratsherren für Geld und Reichtum mit einer ansässigen Frau einen Teufelspakt eingegangen seien. Noch heute räche sich die Frau in Gestalt einer Katze dafür, dass dieser Bund nicht eingehalten worden sei, flüstern sich die Dorfbewohner zu. Als plötzlich wieder seltsame Todesfälle auftreten, gerät das ruhige Bergdorf in Aufregung. Selbst die rationalen Gemüter, wie der Dorfarzt, der Bürgermeister oder der Pfarrer können die Menschen nicht mehr beschwichtigen. Immer mehr wird die Katze für diese Menschen zu einer schrecklichen Bedrohung. Einen Ausweg aus dieser verzweifelten Situation gibt es nur deshalb, weil ein Hirtenjunge auf der nahe gelegenen Alp eine andere Wirklichkeit entdeckt hat. Währenddem im Dorf die Macht der Finsternis regiert, steigt der junge Bursche hinauf zur Quelle des Lichtes, wo er "dem Einen" begegnet. Die erlösende Botschaft wird durch einen alten Mann und einen Journalisten ins Dorf hinabgetragen. Aber nur wer sie glaubt und selber zur Quelle des Lichtes hinaufsteigt, wird dem unseligen Geschehen entrinnen können.

Der Roman von Daniel Kreis-Chaloun ist Sage, Kriminalgeschichte und Gleichnis in einem. Die Botschaft, nämlich der Aufruf zum Glauben und zur Begegnung mit dem Höchsten, zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung. Für Spannung sorgen die tückischen Angriffe der üblen Katze. Die Menschen, welche der Autor lebensnah beschreibt, erscheinen angesichts des übernatürlichen Übels als Schwächlinge. Sie sind Jammergestalten, mit denen sich der Leser doch auch wieder identifiziert. Die zart entstehende Liebe zwischen dem Journalisten Alfred und der Krankenschwester Evelyn geben der Erzählung einen sympathischen Touch.

Dem Leser, der in seinem Leben vor allem auf die eigene Vernunft vertraut, wird dieses Buch kein leicht verdaulicher Brocken sein. Gerade den ausgesprochenen Rationalisten sei die Lektüre aber wärmstens empfohlen.

Webseite: http://home.sunrise.ch/~kreis.ch/ (link eintragen oben und unten dasselbe rein, bei Adresse mit http://www.j... Das http:// beim sichbaren jeweils weglassen, unten muss res rein, sonst geht der Link nicht. Fussnotenformatierung

Datum: 21.06.2002
Autor: Thomas Hanimann
Quelle: idea Schweiz

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