Kirche in Schweden will «inklusivere» Ausdrucksweise
Die Vorsitzende des Gottesdienstausschusses, Sofija Pedersen Videke, sagte: «Natürlich bleiben im neuen Gottesdiensthandbuch traditionelle Ausdrucksweisen des christlichen Glaubens enthalten.» Allerdings seien geschlechtsneutrale Alternativen in einigen Gebeten hinzugefügt worden.
Heiliger Geist wird grammatisch weiblich
Wie im Hebräischen sei etwa der Heilige Geist nun grammatisch weiblich. Damit folge die Kirche ihrer Bibelübersetzung aus dem Jahr 2000.
Künftig könnten Verantwortliche aus drei Optionen wählen, wie sie den Gottesdienst eröffnen wollten, so Pedersen Videke: «Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes», ausserdem «im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes» oder «im Namen Gottes, der Dreifaltigkeit».
Gott sei mehr als «sie» oder «er», viel mehr als das! Von einem Zwang zur geschlechtsneutralen Sprache kann also eher nicht die Rede sein. Dennoch ermutigt die Kirche ihre Geistlichen zu einer «inklusiveren» Ausdrucksweise.
Direkte liturgische Sprache
Im Hymnus «Gloria sei Gott in der Höhe» aus Lukas, Kapitel 2, Vers 14 ist «er» tatsächlich entfallen. Auf Deutsch würde dies etwa bedeuten: «Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen von Gottes Wohlgefallen», anstelle von «bei den Menschen seines Wohlgefallens».
Kenneth Nordgren, laut der schwedischen Website «thelocal.se» der Initiator der Änderung, betont: «Damit kommen wir der inklusiven Sprache und der direkten liturgischen Rede über Gott ein Stück näher». Ein Kirchenmitglied kommentierte trocken: «Gott ist zwar Geist, doch das Entscheidungsgremium ist leider geistbehindert.»
Das neue Handbuch soll am 20. Mai 2018 eingeführt werden.
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Datum: 29.11.2017
Autor: Willy Gautschi
Quelle: Livenet / theoblog / promedien / kathnet / franz / wg