Knatsch in Katalonien

«Christen müssen an der Versöhnung mitwirken»

In Katalonien siegten die Separatisten bei den jüngsten Wahlen, also jene, die sich von Spanien abspalten wollen. Ungeachtet davon, wie die Geschichte nun ausgeht, ein Versöhnungsprozess ist nötig und die evangelischen Christen sollen daran mitwirken – das wünscht Jaume Llenas, Leiter der evangelischen Allianz Spaniens.
Flagge von Spanien und Katalonien am Palau de la Generalitat de Catalunya in Barcelona
Jaume Llenas

Ein respektvoller Dialog sei wichtig, sagen evangelische Christen nach der katalonischen Parlamentswahl. Denn in diesem ostspanischen Landesteil, von welchem Barcelona die bekannteste Stadt ist, herrscht nun die nagende Frage vor, wie es weitergeht, nachdem sich die Wähler für ein überwiegend separatistisches Kabinett entschieden haben.

«Wir sollen ein gutes Beispiel darin sein, wie wir mit dem Konflikt umgehen, nämlich immer respektvoll», betonen die Mitglieder der Gruppe «Evangelische für die Unabhängigkeit». Einer der Leiter, Pastor Ismael Gramaje und Vize der katalanischen Baptisten-Gemeinde, sagt, dass dazu in den Gemeinden ein normale Debatte herrscht, wie sie auch bei anderen Themen vorhanden ist.

Einheit ist wichtig

Autor und Redner Febe Jorda erklärt, dass die katalonischen Kirchen verschiedene Positionen vertreten. «In manchen war die Kanzel der Ort, wo der Pastor seine Meinung äusserte, in anderen war das Thema tabu, weil manche der Meinung sind, Christen sollten sich einzig mit geistlichen Dingen beschäftigen. Doch das ist ein Fehler, denn menschliche und soziale Dinge gehen auch uns Christen an.»

Viele evangelische Christen wollen die Unabhängigkeit, sagt Radiomoderator Roberto Velert im evangelischen Sender «Radio Bona Nova».

Christliche Einheit sei trotz unterschiedlicher Haltung wichtig, da man den gleichen himmlischen Vater habe und alle durch Christus gerettet sind und vom Heiligen Geist geleitet werden, betont Jaume Llenas, Leiter der Evangelischen Allianz Spaniens.

Keine Position beziehen

Jaume Llenas rät, dass die Gemeinden keine offizielle Position beziehen sollten. «Unter den Christen gibt es unterschiedliche politische Auffassungen. Ihre Aufgabe ist es, die christliche Botschaft den Mitmenschen zu bringen, die ebenfalls unterschiedliche politische Ansichten haben.» Wenn die Gemeinden eine Position beziehen, dann zerstöre man die grundsätzliche Mission.

Ungeachtet davon, wie die Geschichte zuletzt ausgehe, sei eine Aussöhnung und Wiederherstellung unter den Bürgern der Nation wichtig. Und die evangelischen Christen seien dazu aufgerufen, daran mitzuwirken. Das gelinge, «wenn wir in der Lage sind, Christus zu reflektieren.»

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Datum: 04.10.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Evangelical Focus

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