Australiens anglikanische Kirche entschuldigt sich

Sydney. Australiens anglikanische Kirche hat sich offiziell für alle Fälle von Kindesmissbrauch durch Priester oder andere kirchliche Mitarbeiter entschuldigt. Auch seien in der Vergangenheit nicht immer "geeignete Massnahmen" nach entsprechenden Anschuldigungen ergriffen worden, heisst es in einer Erklärung, welche die Tageszeitung "Sydney Morning Herald" zitiert.

Für die Zukunft verspreche die Kirche, "offen und klar" mit derartigen Problemen umzugehen. Unterzeichnet ist die Erklärung vom Primas der anglikanischen Kirche Australiens, Erzbischof Peter Carnley. Dieser hatte bereits im Februar die Ausarbeitung neuer Richtlinien zum Umgang mit Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen durch Kirchenmitarbeiter angekündigt.

Der "Fall Hollingworth" wird in dem Papier nicht erwähnt. Der australische Generalgouverneur und ehemalige Erzbischof von Brisbane, Peter Hollingworth, soll nach Medienberichten einen der Pädophilie verdächtigen Priester an einer kirchlichen Schule in seinem Amt belassen haben. Weiter habe er einen geständigen Geistlichen sogar erst ein Jahr später suspendiert. Der Generalgouverneur bestreitet die Vorwürfe, spricht jedoch von Versäumnissen. Der wegen seines Einsatzes für soziale Gerechtigkeit und für die Rechte der Ureinwohner bekannte Hollingworth war im April 2001 von Premierminister John Howard als Generalgouverneur bestellt worden. Dafür hatte Hollingworth sein geistliches Amt niederlegen müssen. Der Generalgouverneur in Australien ist Stellvertreter von Staatsoberhaupt Königin Elizabeth II.

Datum: 21.03.2002
Quelle: Kipa

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