China: Erwecklicher Aufbruch in Drei-Selbst-Kirchen

«Noch vor 30 Jahren wurde hier jede Predigt von der Regierung zensiert; junge Leute durften nicht die Kirche besuchen, wir hatten vor allem ältere Leute, meist Frauen», berichtet Evangelist Duan Huilai. Heute sieht das in einigen Gemeinden völlig anders aus.

Es ist Donnerstagabend in der Provinz Fujian im Südosten von China. Dutzende von Männern und Frauen tanzen, schwingen Fahnen, blasen Schofar-Hörner, singen und beten Gott an. Das ganze Arsenal charismatischer Gottesdienste in vielen freien Ländern – aber das hier geschieht in einer registrierten Drei-Selbst-Gemeinde im kommunistischen, offiziell immer noch atheistischen China. Die Nachrichtenagentur CBN News hat in Südostchina eindrückliche Filmaufnahmen in einem solchen erwecklichen Gottesdienst gedreht.  

Zeichen und Wunder jetzt erlaubt

Duan und seine Frau sind beide Evangelisten und haben die erwecklichen Aufbrüche in China seit einigen Jahren auf ausgedehnten Reisen dokumentiert. «Dramatische Veränderungen finden statt», berichtet er. «Gott ist auf kraftvolle Art in diesen Drei-Selbst-Gemeinden unterwegs.»

Was heute in Peking und in anderen Teilen des Landes in offiziell registrierten Kirchen passiert, ist neu und stellt viele Vorstellungen von solchen Gemeinden auf den Kopf. «Es war früher verboten, über die Kraft des Heiligen Geistes zu predigen. Auch über die Endzeit oder über Busse und Bekehrung durfte man nicht reden.» Erst recht kamen Themen wie Heilung und Zeichen und Wunder gar nicht vor. Aber das war einmal. «Heute haben die Leute diese Themen akzeptiert», sagt Duan.

500 Menschen getauft – jeden Sonntag

«In den registrierten Drei-Selbst-Kirchen geschieht heute eine grosse Erweckung», erklärte auch Dr. Zhao Xiao gegenüber CBN News. Zhao war früher Atheist und Mitglied der Kommunistischen Partei; nachdem er die Bibel las, kam er zum Glauben. Heute ist er einer der bekanntesten Experten zum Christentum in China. «Wenn Sie in die Haidian-Gemeinde gehen wollen, müssen Sie sich in eine über 100 Meter lange Schlange von Menschen einreihen, die in den Gottesdienst wollen. In Shenzhen werden durchschnittlich 500 Menschen getauft – jeden Sonntag!»

Jahrzehntelang galt die Vorschrift, dass junge Menschen unter 18 keine christliche Gemeinde besuchen dürfen. Zhao erklärt, dass diese Regeln in den letzten Jahren gelockert worden sind. «Heute sind immer mehr von ihnen in den Kirchen – mehr junge männliche Gläubige, Angestellte und sogar Berühmtheiten aus den Medien, vor allem in den grossen Städten – ganz anders als in der Vergangenheit, wo es vor allem ältere Leute waren.»

«Etwas noch nie Dagewesenes»

Das Treffen am Donnerstag in der Fujian-Provinz ist der erste Tag eines viertägigen Lagers – eine Freizeit, die die Leute liebevoll «Love Camp» nennen. Sun Rengui ist Pastor und leitet das Treffen. Er berichtet, dass ihm die Idee dazu vor 12 Jahren gekommen ist, als eines Sonntags im Gottesdienst der Drei-Selbst-Gemeinde, deren Pastor er war, der «Heilige Geist ausbrach». «Wir waren mitten im Gottesdienst. Plötzlich spürten alle, dass eine Salbung des Heiligen Geistes da war. Einige konnten nicht mehr stehen, andere fielen um. Einigen wurde schwindlig. Menschen begannen zu weinen, als der Lobpreis begann. Nach dem Gottesdienst wurden einige geheilt. Ich sah, wie Dämonen aus Menschen ausgetrieben wurden.»

Die Gemeinde von Pastor Sun hatte so etwas noch nie erlebt. «Wir haben etwas noch nie Dagewesenes gesehen. Wir hatten keine theologische Ausbildung über die Wirkungen des Heiligen Geistes. Das war komplett neu für uns.»

Die Kunde von dem Aufbruch verbreitete sich schnell. «Wir waren eine der ersten Gemeinden, die das in unserem Gebiet erlebten. Bald kamen Leiter aus anderen Gemeinden und wollten die Kraft des Heiligen Geistes auch erleben. Darauf begannen Bewegungen auch in ihren Gemeinden», erzählt Pastor Sun.

Aber es gab auch Widerstand. «Einige zweifelten, ob das Realität ist. Es gab Konflikte in meiner Gemeindeleitung», berichtet Sun. «Aber mit der Zeit haben immer mehr die Kraft des Heiligen Geistes akzeptiert und erlebt.»

Aufbruch mit Konsequenzen

Heute, 12 Jahre später, erklärt Pastor Sun, dass die Wirkungen des Heiligen Geistes in veränderten Leben von Gläubigen klar sichtbar sind. «Unsere Zellgruppen wachsen, mehr Menschen kommen in die Gemeinde, und mehr Christen gehen hinaus in die Gesellschaft und geben das Evangelium weiter.»

Die Gemeinde betreibt zwei Waisenhäuser und zwei Altersheime und führt eben dieses «Love Camp» zweimal im Jahr durch. Für Pastor Duan und seine Frau sind dies klare Anzeichen, dass Gott in der bevölkerungsreichsten Nation der Welt etwas Besonderes tut. «In habe kürzlich in Shandong, Henan und Zhejiang geredet – 8000 Leute haben die Versammlungen besucht. Letzte Weihnachten habe ich in einer Drei-Selbst-Gemeinde in Yuhuan gesprochen, und über 12'000 Leute sind gekommen!», freut sich Duan.

Für ihn, Dr. Zhao und zahllose andere ist es ein grosses Vorrecht, mitzuhelfen, dass mehr Chinesen zu Christus kommen. «Die Zahl der Christen in China wächst rapide. Das bedeutet, dass Christus eine aktive Rolle in der chinesischen Gesellschaft spielt, und das ist in vielerlei Hinsicht so gut», fasst Dr. Zhao zusammen. 

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