Heute: «Christus-Tag» im Irak

Christen im Irak bekämpfen ISIS auf den Knien

Während kurdische und irakische Einheiten kämpfen, den eisernen Griff des ISIS über Mossul zu brechen, versuchen Tausende von Flüchtlingen, dem sicheren Tod zu entkommen. Und die Christen in Irak beten heute (18.11.2016) gemeinsam, dass Gott ihr Land wiederherstellt.
Christen im Irak beten

Der US-Fernsehsender CBN News hat seinen Militärkorrespondenten Chuck Holton in das umkämpfte Gebiet im Irak gesandt. Was er berichtet, ist dramatisch. «Wir hören viele Explosionen und Maschinengewehrfeuer. Jets der Koalitionstruppen fliegen über unsere Köpfe», schreibt er aus seiner Position ein paar Kilometer hinter der Kampflinie. Und während die Szene voll Gewehrfeuer, Rauch und gewaltiger Explosionen ist, ist es unmöglich, die tausenden von – teils verwundeten – Flüchtlinge zu übersehen, die aus Mossul fliehen und um ihr Leben rennen.

700'000 menschliche Schutzschilde

«Sie kommen in Gruppen von 10, 20, 30 oder sogar 100, schwenken weisse Flaggen und ergeben sich den Peshmerga», berichtet Holton. «Die ISIS hat ihnen gesagt, dass sie von den Kurden geköpft würden, wenn sie überlaufen. Aber die Flüchtlinge sagen, dass sie lieber durch Kurden sterben als durch ISIS.» Wenn die müden und verletzten Flüchtlinge kurdisches Territorium erreichen, bekommen sie stattdessen Schalen mit Essen und Wasser zum Trinken. «Wenn sie die kurdischen Linien erreichen und merken, dass man sich um sie kümmert, dass sie Essen und Trinken bekommen, brechen sie manchmal einfach in Tränen aus», sagt Holton. Obwohl viele entkommen sind, sind noch sehr viele im ISIS-Territorium gefangen. «ISIS hat tausende und abertausende von Menschen in Mossul zusammengepfercht und nutzt sie als menschliche Schutzschilde», erklärt Holton. Bis zu 700'000 Menschen sind noch in Mossul gefangen.»

«Perfekte Zeit für einen Aufbruch»

Matthew Nowery, Leiter des Hilfswerks «Samaritan's Purse» im Nordirak, hält unterdessen fest, dass dies die perfekte Zeit für einen geistlichen Aufbruch sei. «Es ist gefährlich – aber ich rufe zum Gebet auf für diese Leute, die auf der Flucht und entwurzelt sind. Dass Gott ihre Herzen weich macht und sie empfänglich werden für die Botschaft, die so viele Nachfolger von Jesus da draussen in der irakischen Wüste weitersagen.»

Christus-Tag am 18. November

Viele Christen im ganzen Nahen Osten kämpfen den Krieg gegen ISIS auf ihren Knien und beten, dass Gott das Land heilt und wiederherstellt. Am Freitag, dem 18. November, treffen sich Christen im Irak zu einem «Christustag». Dieser Tag ist dem Gebet geweiht über dem Land, wo einmal Heilsgeschichte stattfand und das die Jihadisten materiell und geistlich so verwüstet haben.

Fabian Greche leitet eine Gebetsgruppe im Nordirak und ist überzeugt, dass Gott mit dem Nahen Osten noch lange nicht am Ende ist. «Wir lassen uns leicht von der Finsternis um uns herum beeindrucken. Sie bedrückt uns, aber wenn wir auf Jesus und sein Wort schauen, sehen wir, dass Gott immer wieder seinen Geist ausgiessen will. Jesus kommt eines Tages zurück, und er wird auch im Nahen Osten seine Braut haben.»

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Datum: 18.11.2016
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / CBN News

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