Spuren der Hoffnung

Sandalen werden zum Rettungsanker

Die Lepra-Mission konnte im laufenden Jahr rund 12'000 leprabetroffene Menschen stationär behandeln und genesen lassen. 30'000 Menschen erhielten Spezialschuhe. Geschäftsleiter Markus Freudiger ist dankbar, dass sich Menschen in der Schweiz solidarisch zeigen.
Dieses wie nächstes Jahr liefert die Lepra-Mission 30'000 Spezialsandalen aus.
Geschäftsleiter Markus Freudiger (links) zu Besuch in einem von Lepra betroffenen Ort.

Auch wenn das Jahr noch nicht zu Ende ist, zeichnet sich bereits jetzt ab, dass durch den Beistand der weltweiten Lepra-Mission mehr als 12'000 Leprabetroffene stationär in Spitälern in Indien, Bangladesch und anderen Ländern behandelt werden konnten. Die Hilfe geht über den Spitalaufenthalt hinaus.

So steht die Geschichte von Chandra für viele Leprabetroffene. Als Folge von Lepra war die ganze Familie aus dem Dorf verbannt worden, sie musste im Wald überleben. Nach ein paar Jahren starben seine Eltern und Chandra war inzwischen selber auch an Lepra erkrankt.

Erst ausgestossen, dann zurück in der Gesellschaft

Heute ist Chandra ein erwachsener Mann – geheilt, aber mit einem zerstörten Körper. Wunden und Schnitte wurden durch unbehandelte Lepra zu Geschwüren, er hat fast alle seine Finger verloren. Da Lepra die Nerven zerstört, spürt Chandra keine Schmerzen. Dies führte zu gravierenden Verletzungen auch an den Füssen. Um sich vor weiteren Wunden zu schützen, braucht Chandra Spezialsandalen.

Weil Chandras Hände und Füsse von Lepra dermassen zerstört waren, wurde er von seiner Nachbarschaft komplett gemieden. «Manchmal sind Menschen weggerannt oder haben auf die andere Strassenseite gewechselt.» erzählt Chandra. Als die Lepra-Mission sich Chandra annahm, konnte die Krankheit gestoppt werden, jedoch nicht die bis dahin entstandenen Schäden. Heute besitzt Chandra Spezialsandalen; sie haben ihm buchstäblich wieder auf die Füsse geholfen, so dass er jetzt wieder gehen und arbeiten kann. Schlichte Sandalen werden zum Rettungsanker auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben.

Innehalten

In diesem wie im nächsten Jahr liefert die Lepra-Mission 30'000 solcher Spezialsandalen aus. Für Markus Freudiger, Geschäftsleiter der Lepra-Mission Schweiz, ist das nicht selbstverständlich: «Mein Dank geht an die Solidarität der Schweizer Bevölkerung. Es ist bemerkenswert, dass, in einer Zeit, in der besonders viele Rechnungen zu bezahlen sind, Geschenke gekauft sein wollen und oft das eigene Geld knapp reicht, so viele Menschen bereit sind, solidarisch zu sein und zu teilen.»

Durch die Arbeit der Lepra-Mission erhalten ärmste Menschen wieder eine lebenswerte Zukunft: «Alle Spenden setzen bleibende Spuren der Hoffnung. Wenn wir Ende Jahr zurückblicken, sehen wir die Spuren, die jeder einzelne Spender hinterlassen hat: Menschen konnten aus Furcht, Verbannung, Hoffnungslosigkeit und Krankheit herausgeholt werden. Diese Spuren zeigen den Weg in eine bessere Zukunft.»

Zur Webseite:
Lepra Mission

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Datum: 18.12.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Lepra Mission

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