Im Plus mit «MissionPlus»

Hoffnung auf zwei und vier Beinen – aber auch auf dem «6. Kontinent»

Der Schweizer Gemeindeverband «BewegungPlus» ist auch international tätig. Er verbreitet Hoffnung auf zwei und vier Beinen, aber auch virtuell auf dem «6. Kontinent». Livenet unterhielt sich mit zwei Mitarbeitern von «MissionPlus». Da die Arbeit in teils geschlossenen Ländern geschieht, bleiben die beiden anonym.Livenet: Wo liegen eure Einsatzgebiete?
Einsatz von «MissionPlus» in Westafrika
«MissionPlus» hat verschiedenen einheimischen Leitern aus über zehn Ländern Westafrikas die Teilnahme einer Schulung ermöglicht.

Wir arbeiten in der Gemeindegründung in neun Ländern in Afrika, einem Land im Mittleren Osten und zwei Ländern in Asien.

Was konnte bei den langjährigen Projekten bewirkt werden?
«MissionPlus» begann als missionarischer Arm der heutigen «BewegungPlus» und der «Eglises Evangéliques Apostoliques Romandes» in den 1950er-Jahren in Afrika. In Kamerun und in Burkina Faso haben wir massgeblich zur Gründung der «Eglise Apostolique» beigetragen. Wir sind noch immer Partner dieser dynamischen Bewegungen. Die heute eigenständige «Apostolic Church of Kamerun» hat über 500 Pastoren, 800 bis 1'000 Kirchen und um die 800'000 Mitglieder. Sie wächst ständig weiter, gründet Gemeinden und engagiert sich auch bis ganz in den Norden im Boko-Haram-Gebiet. Sie hat eigene Missionare entsandt, zum Beispiel in den Niger, um eine Gemeindegründerschule unter Muslimen aufzubauen. Eine wunderbare Geschichte von Partnerschaft und Gottes Wirken über die Jahrzehnte.

Ihr bietet verschiedene Kurzeinsätze, wo führen diese hin und was geschieht da?
Dieser Bereich ist erst im Aufbau. Wir beschränken uns auf Personen aus unseren Bewegungskirchen, die drei bis 24 Monate unsere Internationalen in ihren Projekten vor Ort begleiten. Einsätze fanden von Äthiopien über Südafrika, Namibia, Burkina und Senegal statt, aber auch in einigen Ländern Asiens. Gemeindegründung ist der Fokus.

Was kann man bei den Einsätzen von «MissionPlus» erleben?
Teilnehmer sollen im Einsatz Gott erleben, Menschen dienen und ihre Berufung finden. Ein Fenster in die Mission zu öffnen hilft, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Sie kommen verändert zurück, Prioritäten verschieben sich, was wirklich zählt in der eigenen Gottesbeziehung rückt in den Vordergrund, der Glaube wird herausgefordert und gestärkt. Meist stimmt es nachdenklich und demütig, wenn man sieht, wie 90 Prozent der Weltbevölkerung lebt oder leben muss.

Ihr seid auch auf dem «6. Kontinent» tätig, wo liegt dieser und wie muss man sich diese Arbeit vorstellen?
Der sechste Kontinent erreicht auch die verborgensten Winkel dieser Erde. Es ist die virtuelle Welt des Internets. Gott hat einem Mitarbeiter von uns Türen im Mittleren Osten geöffnet. Seit einigen Jahren begleitet er ein Team eines christlichen Radiosenders, welcher sich dadurch von einem unscheinbaren Lokalsender zu einem Radio mit verschiedenen, geographisch strategisch platzierten Sendeantennen entwickelt hat. Eine neue Antenne konnte gerade während der Befreiungsaktion einer vom IS besetzten Stadt in Betrieb genommen werden. Die Ausstrahlung von Evangelium und Hoffnung ermutigte Soldaten und Einwohner gleichermassen und reicht heute bis in die umkämpften Gebiete in Syrien. Anweisungen und Infos für Flüchtlinge werden ebenfalls ausgestrahlt.

Die Hoffnung kommt bei euch nicht nur auf zwei, sondern auch schon mal auf vier Beinen. Was steckt dahinter?
Meine Empfehlung: www.hoffnung-auf-4-Beinen.ch eingeben, den Clip ansehen und das Geheimnis ist in einer Minute gelüftet. Die Webseite ermöglicht, Esel, Schafe, Kühe, Ochsenwagen, Velos, und so weiter für Gemeindegründer in Westafrika zu spenden, damit diese selber ein Einkommen generieren können, wenn sie in ländlichen, oft entlegenen muslimischen Gebieten Westafrikas Gemeinden gründen. Wir fokussieren dabei nicht auf Gebäude mit einem Kreuz auf dem Dach und einem vollzeitlichen Pastor. Das ist im muslimischen Kontext oft gar nicht möglich oder sogar lebensgefährlich. Es sind kleine Gruppen, die sich unauffällig in Häusern, Geschäften oder unter freiem Himmel treffen, miteinander beten und Gottes Wort durch einfaches Entdecker-Bibelstudium kennenlernen, gemeinsam wachsen und den Glauben an Isa - Jesus im Koran - anderen Muslimen nahebringen.

Welche Geschichten vom Feld bewegen euch besonders?
Aktuell bewegen uns besonders Geschichten aus Westafrika. Gott hat in den letzten Jahren Aufbrüche unter Muslimen geschenkt. «MissionPlus» hat verschiedenen einheimischen Leitern aus über zehn Ländern Westafrikas die Teilnahme an einer mehrwöchigen Schulung ermöglicht die aufzeigt, wie Muslime in ihrem Kontext erreicht werden können. Nun hören wir begeisternde Geschichten, wie Gott berührt, heilt und wie Jesus auch Verantwortlichen in Moscheen erscheint.

Ein Beispiel: Martin ist ein einfacher einheimischer Mann, der erstaunliche Heilungen erlebt. Letztes Jahr betete er für ein Kind, das an einer gefährlichen Anämie litt. Es wurde sofort gesund. Das hat man weitererzählt. Eine Muslimin hatte ein ähnliches Problem. Als sie von der Heilung hörte, schöpfte sie Hoffnung und redete und betete mit Martin. Sie hat darauf ihr Leben Jesus anvertraut. Nach einer Woche kam sie wieder zu Martin und erzählte, dass sie geheilt sei. Ihr Mann, der ihr gegenüber vorher kalt und gleichgültig war, wurde liebevoller und brachte Geschenke und Essen nach Hause. Er erlaubt ihr nun sogar, in die Kirche zu gehen. Eine Freundin der Frau meinte darauf: Sag mal, zu welchem Zauberer bist du denn gegangen, dass dein Mann sich so verändert hat? Die Frau hat ihr erklärt, dass sie zu Jesus gebetet habe. Ihre Kollegin ist darauf auch zu Martin gekommen und hat sich bekehrt. Und es geht weiter …

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Datum: 01.12.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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