Adventszeit

Hoffnung statt Spekulation

Man kann den Kalender danach stellen: Kaum brennt im Advent die erste Kerze, da jagt eine wilde Spekulation über Jesus oder das Christentum die andere. Dabei ist die «alte» Botschaft der Bibel viel revolutionärer als alle Sensationsmeldungen zusammen.
Der Adventskranz
2000 Jahre altes Ringbuch mit einem Bild.

Die Nachrichten kommen dabei aus allen Richtungen: Atheistisch geprägte Medien verkünden den ultimativen Beweis, dass Jesus eine Frau gewesen wäre, während christlich geprägte angeblich den Stall in Bethlehem entdeckt und ausgegraben haben wollen. Das klingt übertrieben? Mag sein, aber leider nur ganz leicht.

Ein völlig neues Bild von Jesus?

So versprach die Huffington Post vor einer Woche «ein völlig neues Bild auf Jesus». Basis dafür soll eine Art Büchlein aus Bleiplättchen sein. Sie könnten um die 2'000 Jahre alt sein und sollen verschiedene Notizen der Jünger über Jesus und seine Absichten sowie ein gezeichnetes Bild von Jesus selbst enthalten. Damit wäre der Fund tatsächlich eine archäologische Sensation. Und in der Überschrift verkündet die vom Nachrichtenmagazin Focus verantwortete Plattform Huffington Post noch: «Wissenschaftler bestätigten jetzt die Echtheit dieser Kodizes».

Der weitere Verlauf des Artikels lässt dies allerdings bezweifeln. Tatsächlich ist es unsicher, ob der Fund überhaupt 2'000 Jahre alt ist. Der genaue Inhalt scheint auch stark interpretierbar. Die meisten Wissenschaftler scheinen dem antiken Buch eher skeptisch gegenüberzustehen. Es gibt noch nicht einmal eine schlüssige Entdeckungsgeschichte: Der britische Privatgelehrte Elkington behauptet, das bleierne Büchlein sei zwischen 2005 und 2007 in einer Felshöhle in einem militärischen Sperrgebiet in Jordanien durch eine Sturzflut freigelegt und danach nach Israel geschmuggelt worden. Der aktuelle Besitzer, Hassan Saedas, behauptet dagegen, der Schatz sei schon seit 100 Jahren im Familienbesitz. Bereits 2011 (!) erklärte das Hamburger Abendblatt, dass Israels Antiquitätenbehörde den Inhalt für eine «Mixtur verschiedener Perioden und Stile ohne jeden logischen Zusammenhang» und das Ganze für eine Fälschung halte, wie sie «auf den Antiquitätenmärkten im Mittleren Osten zu Tausenden angeboten» würden. So viel zum sensationellen neuen Bild von Jesus.

Das Ende der Welt?

Doch auch stärker christlich geprägte Aussagen sind oft sehr spekulativ. Wie die aktuell zum Beispiel auf news.de zitierte Vorhersage, dass die Welt noch im Dezember 2016 untergehen werde. Das Nachrichtenportal beruft sich dabei auf die Webseite von Nora Roth, die sich selbst als bibelgläubige Programmiererin mit einer Vorliebe für die Bücher Daniel und Offenbarung vorstellt. Roth rechnet dem erstaunten Leser ausgiebig aber schwer nachvollziehbar vor, dass die 70 Jahrwochen im Buch Daniel gerade vorbei sind. Ihre Schlussfolgerung ist denn auch: «Sind 6'000 Jahre der Sünde fast vorüber? Wird Jesus noch 2016 wiederkommen? Die Bibel präsentiert aufschlussreiche, logische und überzeugende Antworten auf diese Fragen. Kurz gesagt: Ja!» Ihre Berechnung schliesst sie mit dem Aufruf, sich doch noch rechtzeitig für ein Leben mit Gott zu entscheiden. Wie sie ihre angstmotivierte Aufforderung zur Umkehr im Januar 2017 umformulieren wird, bleibt vorerst noch ihr Geheimnis. Dass dann im Netz zu lesen sein wird «Ich habe mich geirrt. Es tut mir leid…», ist wohl eher nicht anzunehmen.

Sensationelle Hoffnung!

Die ganzen angeblichen Sensationsmeldungen um Weihnachten oder die Person von Jesus herum verstellen manches Mal den Weg dafür, dass das, was die Bibel erzählt, an sich schon eine Sensation ist. Da durchbricht Gott die religiösen Anstrengungen der Menschen und sagt ihnen: Du bist angenommen, so wie du bist. Da verlässt Gott den Himmel und sagt: Ich will dir auf Augenhöhe begegnen. Da sieht Gott die vergeblichen menschlichen Bemühungen um echten Frieden und sagt: «Meinen Frieden gebe ich euch». Das ist nichts Neues. Jedenfalls nicht im journalistischen Sinne. Aber es ist etwas ganz Neues für jeden, der erlebt, wie Gottes Hoffnung in seinem Leben Wurzeln schlägt.

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Datum: 12.12.2016
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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