Neue Nationalhymne?

Chris von Rohr: «Wer am Text mäkelt, hat ihn nicht begriffen»

Derzeit läuft ein Wettbewerb, bei dem eine Landeshymne gesucht wird. Sowohl Musik wie auch Text sollen ändern. Etliche prominente Schweizer sind mit der aktuellen ganz zufrieden. So etwa der Rocker der Nation, Chris von Rohr, oder Torhüter-Legende Renato Tosio.
Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft beim Singen der Nationalhymne

Die «Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft» (SGG) lancierte letzten August einen Wettbewerb. Aufgerufen wird zur Eingabe einer neuen Hymne. Die Siegerversion soll dem Bundesart zur Genehmigung unterbreitet werden.

Zum Jahresbeginn widmete die «Berner Zeitung» dem Thema fast eine Doppelseite. Unter anderem liess sie prominente Kritiker wie Befürworter der aktuellen Hymne zu Wort kommen.

«Kitschig, schwülstig»

Schriftstellerin Sybille Berg nennt das «Guggisberglied» eine perfekte Hymne. «Es ist das Lied, das das Heimweh mitbegründet hat, das die meisten Schweizer kennen.» Und die Kabarettistin Lisa Catena scherzt: «Es braucht eine neue Nationalhymne, damit Fussballer vor dem Match endlich fehlerfrei mitsingen könnten. Also etwas auf 'Na na na'.» SP-Nationalrat Matthias Aebischer schwebt eine Hymne ohne Text vor, während Marc Dietrich («Peter, Sue und Marc») von einem «kitschigen und schwülstigen Text» in der heutigen Hymne spricht.

Von Rohr will Hymne behalten

Eine Bresche für die bestehende Hymne schlägt Chris von Rohr: «Die Hymne ist nicht besser und nicht schlechter als jene anderer Länder. Wer am Text herummäkelt, hat nicht begriffen, um was es bei Hymnen geht. An ihnen herumzubasteln, um sie zeitgemässer zu machen, zeugt von hochnäsiger Arroganz und kultureller Verblendung.» Auch der Chefdirigent des Berner Symphonieorchesters, Mario Venzago, bezeichnet eine neue Hymne «unnütz». Sepp Trütsch nennt sie: «Kult». SCB-Torhüterlegende Renato Tosio heisst die jetzige «perfekt», und auch YB-Abwehrchef Steve von Bergen kann gut mit der aktuellen Hymne leben. Thun-Captain Dennis Hediger sagt, sie werde zu wenig wertgeschätzt. Auch die Berner SP-Gemeinderätin Ursula Wyss findet laut der «Berner Zeitung», dass in der Schweiz dringendere Sachen anstehen, als nach einer neuen Hymne zu suchen.

Datum: 09.01.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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