Christliche Hotels (VCH)

Flucht nach vorne antreten und so der Frankenstärke trotzen

Im Schweizer Verband der christlichen Hotels herrscht trotz schwierigem Marktumfeld eine Aufbruchstimmung. An der Mitgliederversammlung lancierte der VCH einen neuen Webauftritt und ein Hotelverzeichnis.
Neuer Webautritt des VCH
Cornelia Flückiger

Seit dem 30. März treten die 44 Hotels, die sich zum Verband Christlicher Hotels Schweiz zählen, mit einem frischen und informativen Auftritt unter www.vch.ch auf. Zudem wurde der Hotelkatalog in neuer Gestaltung aufgelegt. «Mit dem neuen Internetauftritt wird die Vielfalt der 44 VCH-Hotels hervorgehoben, die in allen vier Sprachregionen sowie im grenznahen Schwarzwald vertreten sind», schreibt der Verband in einer Medienmitteilung.

Cornelia Flückiger übernimmt Geschäftsführung

An der Mitgliederversammlung vom 30. März 2015 in Crans-Montana gab sich der Verband nach längerer Interimslösung eine neue Geschäftsführerin. Cornelia Flückiger, die zusammen mit Ihrem Mann die «Casa Emmaus» im Tessin leitet, übernimmt diese Aufgabe in einem Teilzeitpensum. Nachdem die VCH-Geschäftsstelle lange Zeit im Zentrum Ländli (Oberägeri) geführt wurde, haben die Hoteliers nun entschieden, diesen Bereich zu reduzieren. Man werde Projekte vermehrt an Fachleute outsourcen. «Das ist eine gute Lösung», sagt Cornelia Flückiger auf Anfrage von Livenet. So könne man Kosten sparen und gezielt investieren. Die neu gestaltete Internetseite habe beispielsweise dank Einsparungen in der Geschäftsstelle realisiert werden können.

Hotels reagieren unterschiedlich auf Frankenstärke

Der Entscheid der Nationalbank, die Stützungskäufe für den Euro aufzugeben, bringt die Hotelbranche in einige Schwierigkeiten. Laut Cornelia Flückiger gehen die VCH-Hoteliers das Problem kurzfristig an, indem einige ihren ausländischen Stammgästen den früheren Eurokurs von CHF 1.20 verrechnen. Andere könnten mit zusätzlichen Serviceleistungen wie zum Beispiel Gutscheinen für eine Übernachtung oder anderen Angeboten punkten.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung fand ein Austausch über die möglichen Massnahmen statt. «Als christliche Hoteliers versuchen wir einander zu unterstützen. Deshalb ist der VCH auch sehr wertvoll.» Grundsätzlich höre sie oft von den Mitgliedern, wie wichtig die Plattform für sie sei. Über die gemeinsame Internet-Plattform www.vch.ch würden monatlich rund 30'000 potentielle Gäste erreicht. «Das ist besonders für kleine Hotels sehr wichtig», betont die frisch gewählte VCH-Geschäftsführerin. «Über das neue Hotelregister kommt man direkt zum gewünschten Hotel und kann dann direkt buchen.»

Den jungen Gast gewinnen

Die VCH-Hoteliers hoffen laut Flückiger darauf, dass Angebote wie Konfirmandenlager, Alphalive-Kurse oder Gemeindeferienwochen wieder vermehrt in den christlich geführten Hotels stattfinden. Mit dem zeitgemässen Webauftritt sollen vermehrt auch junge Christen für Ferien in den VCH-Hotels gewonnen werden. «Der VCH hat unter jungen Leuten ein bisschen ein verstaubtes Image. Viele denken, diese Hotels seien nur für ältere Leute. Dies stimmt aber nicht mehr. Viele Hoteliers haben ihren Betrieb modernisiert und sind sehr innovativ. Wir hoffen, dass sich dies bei den jungen Gästen herumspricht.»

Der VCH Schweiz hat sich zu folgenden Leitgedanken verpflichtet:

•    Eine christliche Grundhaltung in Verantwortlichkeit gegenüber Schöpfer und Schöpfung prägt unser Denken, Fühlen und Handeln.
•    Wir tragen dazu bei, dass unsere Gäste zu Gott, zu Mitmenschen und zu sich selbst finden können.
•    Unsere Angebote stehen unter der Leitidee: «Erholung für Körper, Seele und Geist».
•    Mit qualitativ überzeugenden, ganzheitlichen Leistungen wollen wir unsere Gäste verwöhnen. Wir beherbergen gern!

Facts in der Schweiz

Anzahl Hotels: 44
Anzahl Übernachtungen: 700'000 pro Jahr
Bettenauslastung: 44%
Anzahl Arbeitsplätze: 1'100
Umsatz: Fr. 89 Mio. pro Jahr

Zum Thema:
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Nach dem Fall der Schranke: Auch christliche Hotels ins kalte Wasser geworfen

Datum: 01.04.2015
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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